Bürger im Stadtteil Hallschlag sammeln Unterschriften für eine Fahrbahnverengung an der Bottroper Straße.

Bad Cannstatt - Romana Mahle kann nicht verstehen, warum die Stadt nicht schon längst gehandelt hat. Bereits in den 1970er Jahren hätte sie es nicht gern gesehen, wenn ihre Kinder die Bottroper Straße überqueren mussten. „Die Autos fahren zu schnell“, sagt die 74-Jährige. Heute sei das Problem durch die neuen Supermärkte und den Bäcker noch akuter. Romana Mahle lebt an der Rostocker Straße im Hallschlag. Seit Kurzem ist sie regelmäßig mit einer Unterschriftenliste im Stadtteil unterwegs. Sie engagiert sich gemeinsam mit anderen Bürgern für zwei Fahrbahnverengung an der Bottroper Straße.

 

Auf Höhe der Düsseldorfer Straße und der Straße Auf der Steig sollen Gehwegnasen den Fußgängern das Überqueren der Fahrbahn erleichtern. Unterstützung bekommen die Anwohner von den Mitarbeitern des Stadtteilmanagements der Sozialen Stadt Hallschlag und von der Grünen-Fraktion im Bezirksbeirat.

Bereits 2011 haben die Grünen einen Antrag gestellt

„Es ist den Leuten nicht vermittelbar, warum dort nichts unternommen wird“, sagt Antje Fritz von der Sozialen Stadt Hallschlag. Zumal sich die Situation durch den erst kürzlich an der Bottroper Straße eröffneten Spielplatz weiter zugespitzt habe. Darüber hinaus befindet sich in diesem Abschnitt auch die Bushaltestelle Dessauer Straße. Viele Fahrgäste müssen nach dem Aussteigen die Straßenseite wechseln.

Laut dem Grünen-Bezirksbeirat Peter Mielert hat dessen Fraktion das Problem bereits im Frühjahr 2011 in einem Antrag aufgegriffen. Seither sei jedoch nichts passiert, weshalb der Antrag nun erneuert wurde. Laut der Grünen-Bezirksbeiratsfraktion hat die Straßenverkehrsbehörde die sichere Querungsstelle auf Höhe der Straße Auf der Steig inzwischen gegenüber Vertretern der Sozialen Stadt sogar mit Hinweis auf die an der Bottroper Straße vorhandenen Ampeln abgelehnt.

In diesem Bereich ist ein Radweg vorgesehen

Eine Behauptung, die Birgit Jauch, die zuständige Sachbearbeiterin bei der Straßenverkehrsbehörde, entschieden zurückweist. „Wir werden auf jeden Fall eine Querungshilfe einrichten“, sagt sie. Die Verwaltung habe bereits auf den ersten Antrag der Grünen reagiert und eine Verkehrszählung durchgeführt. Die Zahlen hätten ergeben, dass die Situation für die Fußgänger verbessert werden muss. Das stehe nicht zur Debatte. Damals habe man allerdings nicht sofort angefangen zu bauen, da in diesem Bereich ein Radweg vorgesehen sei, dessen Planung man zunächst abwarten wollte. Auch der neue Streckenabschnitt der U 12 zum Hallschlag habe damals noch ausgestanden und das Vorhaben verzögert. Aus Verwaltungssicht gehe es nun allein um die Frage, welche Maßnahme an dieser Stelle am geeignetsten sei: eine Ampel, ein Zebrastreifen oder eine Fahrbahnverengung. Eine neuerliche Verkehrszählung soll Aufklärung bringen. Die letzte liege schon zu lange zurück. Wann sich die Situation für die Fußgänger konkret verbessert, kann Jauch jedoch nicht sagen. Es seien verschiedene Ämter beteiligt.