Auf der Cannstatter Straße werden Raser künftig mit modernster Technik erfasst. Die Reduzierung von Schadstoffemission spielt eine große Rolle.

Stuttgart - Zwischen Schwanentunnel und Neckartor müssen die Autofahrer von Mittwoch an den Fuß vom Gaspedal nehmen - sonst kann es teuer werden und Punkte in Flensburg einbringen. "Die neu aufgestellten Blitzgeräte sind von Donnerstag an scharf geschaltet", sagt Hermann Karpf, der Referent des Ordnungsbürgermeisters Martin Schairer.

Auf dem einen Kilometer langen Abschnitt der Cannstatter Straße rollen täglich mehr als 80.000 Fahrzeuge. Wer mit Tempo 50 fährt, gilt als Verkehrshindernis - Tempo 80 ist bis jetzt auf dem autobahnähnlichen Straßenstück mit sechs Spuren durchaus üblich. Damit dürfte es nun allerdings vorbei sein. Denn die beiden auf dem grünen Mittelstreifen montierten schlanken Säulen sind den veralteten Starenkästen weit überlegen. "Die beiden Blitzer können alle Fahrspuren gleichzeitig überwachen", erklärt Karpf. Der Abstand zwischen den beiden Säulen betrage 500 Meter, damit die Strecke zwischen Neckartor und Schwanentunnel optimal überwacht werde könne.

Digitale Fotos von bester Qualität


"Die digitalen Laseraugen der beiden Geräte könnten dabei gleichzeitig nach vorn und hinten sehen. Die elektronischen Kontrolleure kennen zudem so gut wie keine Gnade: "Wer schneller als 55 Stundenkilometer fährt, wird geblitzt", betont Karpf. Raser könnten selbst bei ziemlich dichtem Verkehr und auf allen Spuren erfasst werden. Und die Herstellerfirma wirbt mit dem Hinweis, dass Fahrer und Kennzeichen auf den digitalen Fotos sehr gut erkennbar seien. Für die gute Qualität hat die Stadt einschließlich Installation und der notwendigen Software rund 250.000 Euro ausgegeben. Die Summe dürfte nach den bisherigen Erfahrungen mit anderen Radaranlagen schnell wieder erwirtschaftet werden, heißt es bei der Stadt.

Die städtischen Verkehrsexperten wissen, dass am Neckartor grundsätzlich viel zu schnell gefahren wird. Bei einer Tempokontrolle im Sommer 2009 waren zwischen Schwanentunnel und Neckartor von 1200 in 90 Minuten angemessenen Autofahrern mehr als 600 zu schnell unterwegs. Die Stadt verhängte damals Bußgelder in Höhe von mehr als 16.000 Euro, 22 Führerscheine wurden eingezogen.