Sie wollten in die Oper und entgingen nur knapp einer Katastrophe. Im Allgäu geht ein mit rund 50 Schülern besetzter Bus in Flammen auf. Die Gymnasiasten müssen die Fenster einschlagen, um sich zu retten.

Oberreute - Ein technischer Defekt am Motor hat im Westallgäu einen Busbrand mit 15 verletzten Schülern verursacht. Ein Brandermittler der Lindauer Kripo hat am Donnerstag festgestellt, dass das Feuer definitiv dadurch im Motorraum ausgebrochen ist. „Ein Fremdverschulden können wir ausschließen“, sagte ein Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft verzichtete deswegen darauf, das weitgehend ausgebrannte Buswrack von einem Gutachter untersuchen zu lassen.

 

Der Bus war am frühen Mittwochabend in Flammen aufgegangen, während er mit 55 Insassen auf der B308 bei Oberreute (Landkreis Lindau) unterwegs war. Der 65 Jahre alte Busfahrer hatte Probleme mit dem Motor, während die Schüler im Oberdeck bereits Rauch bemerkten. Daraufhin fiel die Elektronik des Busses komplett aus, das Fahrzeug blieb auf der Bundesstraße einfach stehen.

Brand verlief glimpflich

Die 16 bis 18 Jahre alten Gymnasiasten aus Sonthofen schlugen die Fenster ein, um sich aus dem verqualmten Bus zu befreien. Fünf Schüler wurden mit Rauchgasvergiftungen in zwei Kliniken gebracht. Zehn Schüler erlitten leichte Schnittverletzungen und Prellungen. Zwei Gymnasiasten mussten auch am Donnerstag noch im Krankenhaus behandelt werden.

Die Klassen waren mit zwei Bussen auf dem Weg in die österreichische Bodenseestadt Bregenz, um sich dort eine Oper anzuschauen. Das obere Deck des Busses brannte völlig aus, es entstand ein Schaden von 100 000 Euro. Letztlich verlief der Brand des voll besetzten Busses aber noch relativ glimpflich.

Im Juli 2017 war auf der Autobahn 9 in Oberfranken ein Reisebus auf einen Sattelzug aufgefahren und daraufhin komplett ausgebrannt. 18 Fahrgäste starben in den Flammen, 30 konnten sich retten.