Die Gerüchteküche brodelt schon länger, jetzt ist es fix: Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Vertrag bis zur EM 2020 vorzeitig verlängert. Die Unterschrift verändert aber wenig an der Position des Weltmeistertrainers.

Frankfurt/Main - Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Vertrag wie erwartet vorzeitig bis 2020 verlängert. Der Weltmeister-Coach plant mit der Fußball-Nationalmannschaft noch einmal einen Angriff auf den bislang dreimal knapp verfehlten EM-Titel. Der Deutsche Fußball-Bund hat am Montag „aus aktuellem Anlass“ zu einer Pressekonferenz mit Löw und DFB-Präsident Reinhard Grindel um 12.30 Uhr in die Verbandszentrale in Frankfurt eingeladen. Dann soll die vorzeitige Ausweitung des Kontraktes mit dem 56-Jährigen wohl offiziell verkündet werden.

 

Bislang galt die Arbeitsvereinbarung bis zum WM-Turnier in 20 Monaten in Russland, bei dem Löw mit Manuel Neuer, Mesut Özil und Co. die historische Titelverteidigung schaffen will. Löw arbeitet seit 2004 für den DFB, als ihn der damalige neue Bundestrainer Jürgen Klinsmann durchaus überraschend als Assistenten holte. 2006 übernahm Löw von Klinsmann den Job als Bundestrainer, als dieser nach dem Sommermärchen freiwillig aufhörte.

Vertragsverlängerung ist keine Überraschung

Seither gelang Löw der Rekord, ein Nationalteam bei fünf aufeinanderfolgenden Turnieren mindestens bis ins Halbfinale zu führen. Bleibt er nach der WM 2018 tatsächlich im Amt, würde er definitiv den Uralt-Spielerekord von Sepp Herberger (167 Spiele) brechen. Mit den meisten Siegen (94) als DFB-Chefcoach hat Löw bei 141 Spielen den Weltmeister-Trainer von 1954 schon eingeholt. Auch sieben Turniere als Bundestrainer wären eine Bestmarke.

Eine Überraschung ist das neue Arbeitspapier für Löw gerade zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. DFB-Chef Grindel hat seine Bewunderung für den Bundestrainer seit seinem Amtsantritt am 15. April immer wieder betont. Schon vor der EM in diesem Sommer wollte er Löw langfristig binden.