Der VfB Stuttgart hat am letzten Tag der Hinrunde total versagt und geht nun mit zwei Niederlagen in Folge und der verpassten Herbstmeisterschaft in die Winterpause.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Würzburg - Spielidee: VfB-Trainer Hannes Wolf musste sich dieses Mal etwas einfallen lassen. Die Lösung in der Innenverteidigung war noch die naheliegendste: Toni Sunjic ersetzte Timo Baumgartl, der beim 1:2 gegen Hannover 96 mit Rot vom Platz geflogen war. Doch wie den Ausfall von Kapitän Christian Gentner kompensieren, der krankheitsbedingt zunächst nur auf der Bank saß? Wolf entschied sich für die Hereinnahme von Hajime Hosogai zur Stärkung des defensiven Mittelfeldes. Außerdem bekam Alexandru Maxim mal wieder die Chance, seine Künste von Beginn an zu zeigen. Auf der ungewohnten linken Außenbahn. Stattdessen rückte Carlos Mané ins offensive Zentrum, Matthias Zimmermann war raus aus der Startelf. Eine ziemlich runderneuerte erste Elf also, die auftrat, als spielte sie das erste Mal zusammen Fußball. Eine Entschuldigung sollte das nach der 0:3-Pleite bei den Würzburger Kickers aber nicht sein. „Darf es nicht sein“, stellte Mittelfeldspieler Matthias Zimmermann klar, „bei unserem Kader!“

 

Spielentscheidend: Ein Kader, der zwar über den höchsten Marktwert der zweiten Liga und eine gewisse individuelle Qualität verfügt, am Sonntag aber Lektion eins des Fußball-Grundkurses nicht beherzigte: Ein Fußballspiel wird über Zweikämpfe entschieden. Zwar wies die Statistik zur Überraschung aller Beobachter den VfB hinterher als in dieser Kategorie überlegen aus (51:49). „Leider haben wir die entscheidenden Zweikämpfe verloren“, erkannte Kapitän Christian Gentner. Und damit auch das Spiel. Völlig verdient.

Spielentscheider: Rico Benatelli brachte die Kickers mit seinem Führungstreffer nach 27 Minuten auf die Siegerstraße. Danach brachen beim VfB alle Dämme, der hinterher froh sein konnte, „nicht noch höher verloren zu haben“ (Matthias Zimmermann). Nach einem 0:3! Beim Aufsteiger Würzburger Kickers! Der einem sensationellen Jahr mit dem Aufstieg in die zweite Liga die Krone aufsetzte. Während der Jahresausklang der Stuttgarter genauso sinnbildlich für 2016 stand: Im Mai war der Club bekanntlich aus der Bundesliga abgestiegen.

Wortspiel: „Wir haben eine auf den Sack bekommen. Jetzt gehen wir mit einem beschissenen Gefühl in die Winterpause“, sagte Angreifer Simon Terodde. Vieles an diesem tristen Nachmittag erinnerte an die Schmach von Dresden, wo der VfB im Oktober mit 0:5 unterging. Nach dem Stuttgarter Totalversagen war nicht nur Sportvorstand Jan Schindelmeiser das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Er wird über personelle Veränderungen innerhalb der Mannschaft jetzt noch intensiver nachdenken. Am Montag will er die Hinrunde ausführlich bilanzieren.

Spielplan: Die Mannschaft verabschiedete sich direkt nach dem Spiel in die Weihnachtspause. Im neuen Jahr bittet Trainer Hannes Wolf am 4. Januar zum Trainingsauftakt, ehe sich die Mannschaft vom 13. bis 20. Januar im Trainingslager in Portugal den Feinschliff für die Rückrunde holt. Das erste Punktspiel steigt am Sonntag, 29. Januar, 13.30 Uhr, beim FC St.Pauli. Neues Jahr, neues Glück, kann man da nur sagen.

VfB Stuttgart - 2. Bundesliga

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