Am Freitagabend tritt der VfB beim Tabellenführer und Titelverteidiger Dortmund an. Die Rollen sind klar verteilt – doch die Stuttgarter wittern ihre Außenseiterchance.

Stuttgart - Mit dem Spiel beim deutschen Meister und derzeitigen Tabellenführer Borussia Dortmund wartet am Freitag (20.30 Uhr) eine ganz schwere Aufgabe auf den VfB – trotzdem blickt Bruno Labbadia dem Duell sehr zuversichtlich entgegen. „Wir fahren voller Vorfreude nach Dortmund und wollen versuchen, gegen eine Topmannschaft dagegenzuhalten und etwas mitzunehmen“, sagt der VfB-Trainer. Von 6000 Stuttgarter Fans wird seine Mannschaft begleitet, was Labbadia als zusätzliche Motivation empfindet: „Den Schub durch unsere Zuschauer wollen wir auf den Platz mitnehmen.“

 

Hochachtung für BVB-Trainer Jürgen Klopp

Seit dem 10. September 2011 (1:2 gegen Hertha BSC) hat Borussia nicht mehr im eigenen Stadion verloren. „Ich kann nicht verhehlen, dass Dortmund derzeit sehr vieles richtig macht“, sagt Labbadia und empfindet für die Arbeit seines Trainerkollegen Jürgen Klopp „Respekt und große Hochachtung“. Es sei schon schwer genug, deutscher Meister zu werden – „fast noch schwerer ist es, mit so einer jungen Mannschaft noch einmal so eine Saison dranzuhängen. Sie werden nie satt und machen es sich nicht bequem. Das macht sie so stark.“

Daher sieht Labbadia die Westfalen in dieser Saison in der großen Favoritenrolle im Kampf um die Meisterschaft – und glaubt, dass der BVB den FC Bayern auch dauerhaft Konkurrenz machen kann: „Dortmund hat die Möglichkeit, mit dieser jungen Mannschaft eine Ära zu prägen.“ Als jüngster Beleg dient die Vertragsverlängerung von Mario Götze, der sich in dieser Woche bis 2016 an die Borussia gebunden hat.

Rückenwind durch den Sieg gegen Nürnberg

All das soll den VfB aber nicht davor abhalten, vor 80 000 Zuschauern mutig und selbstbewusst aufzutreten. „An so einer Kulisse kann man wachsen“, sagt Labbadia und verspricht: „Wir werden uns sicher nicht ehrfürchtig verstecken.“ Im Aufwind sieht der VfB-Trainer sein Team, dass zuletzt gegen den 1. FC Nürnberg zwar eine schwache Leistung geboten, aber dennoch mit 1:0 gewonnen hatte: „Es war für die Spieler wichtig zu sehen, dass sie drei Punkte holen können, wenn sie mal nicht so stark sind.“

Tasci und Ibisevic kehren in die Startelf zurück

Zusätzlichen Auftrieb gibt die Tatsache, dass der gegen Nürnberg gelbgesperrte Torjäger Vedad Ibisevic wieder spielen darf. Der Bosnier übernimmt seinen angestammten Platz ins Angriffszentrum, während Cacau, der Torschütze gegen Nürnberg, nach seiner fünften Gelben Karte seinerseits eine Sperre absitzen muss. Vor einer Rückkehr in die Startelf steht neben Ibisevic auch Serdar Tasci, der wegen einer Entzündung im Hüftbeuger zuletzt zweimal pausieren musste. „Serdar hat in dieser Woche sehr gut trainiert“, sagt Labbadia – und weiß genau, was nötig ist, um Dortmund zu besiegen: „Wir müssen einen Tag haben, an dem alle Spieler an ihre Leistungsgrenze herankommen.“