Stuttgarts Präsident Claus Vogt will die 50+1-Regel in Deutschland beibehalten. Einen Nachteil für die Bundesliga sieht er an anderer Stelle.

Präsident und Aufsichtsratschef Claus Vogt vom Bundesligisten VfB Stuttgart steht weiter zur 50+1-Regel im deutschen Profifußball. „Ich würde mir wünschen und setze mich weiter dafür ein, dass der deutsche Fußball im 50+1 weitermacht“, sagte der 54-Jährige in einem Interview des „Kicker“ am Montag. „Ich glaube nicht, dass Investoren und damit immer mehr Geld automatisch die internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessern. 50+1 ist die nachhaltig bessere Lösung für die Liga – diese Botschaft gilt es zu vermitteln.“

 

Laut 50+1 können Investoren oder Anleger im Bereich der Deutschen Fußball Liga (DFL) keine Stimmenmehrheit an den Kapitalgesellschaften von Vereinen übernehmen. In der englischen Premier League hingegen ist das möglich.

Deutscher Fußball muss für Vermarktung erfolgreicher werden

Er würde es bedauern, sollte die Bundesliga aus den fünf europäischen Topligen hinausfallen, sagte Vogt. „Aber das Szenario wäre in so einem Fall sicher nicht mit Geld erklärbar, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bundesliga von der portugiesischen oder der belgischen Liga überholt wird, weil sie dort mehr aus der TV-Vermarktung herausholen“, erklärte er. „Wettbewerbsfähigkeit hat nicht nur mit Geld zu tun, sondern auch mit sportlicher Expertise und damit, wie man die finanziellen Mittel sinnvoll einsetzt. Als wir mit dem Label „Land des Weltmeisters“ die Bundesliga vermarkten konnten, war es deutlich einfacher. Der deutsche Fußball muss insgesamt wieder erfolgreicher sein.“

Die Bundesliga sei „die Liga mit der besten Stimmung, den schönsten Stadien, vielen Traditionsklubs“, so der VfB-Boss weiter. „Unser Nachteil ist, dass der deutsche Sprachraum nun mal kleiner ist als der spanische oder englische. Und dass wir seit einem Jahrzehnt zu selten ein echtes Meisterschaftsrennen haben.“