Sein Vertrag läuft bis 2021, doch ständig gibt es Spekulationen um die Zukunft von Benjamin Pavard. Doch sollte nicht eine „verrückte“ Ablösesumme im Spiel sein, will ihn der VfB Stuttgart halten.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Benjamin Pavard hat sich einen Namen gemacht. Als junger Abwehrspieler. Noch 21 Jahre alt und mit der Gabe gesegnet, über einen feinen rechten Fuß zu verfügen. Zudem ist auch sein linker gut genug für einen künftigen Innenverteidiger von internationalem Format. Elegant sieht das oft aus, wie Pavard den Ball mit dem Außenrist spielt, wie er lässig das Spielgerät auch über heranstürmende Gegner hebt. Und da der Fußballprofi des VfB Stuttgart in den vergangenen Monaten zusätzlich an körperlicher Robustheit gewonnen hat und stabil im Zentrum steht, taucht sein Name nun in vielen Einkaufslisten auf.

 

Horrende Preise für Innenverteidiger

Tottenham Hotspur, RB Leipzig und Borussia Dortmund gelten als Interessenten. Auch der FC Bayern wird gelegentlich genannt. Und wer den Markt für Innenverteidiger zuletzt beobachtet hat, weiß, dass die Preise horrend gestiegen sind. So wie Michael Reschke. Der VfB-Manager hat vor wenigen Monaten den Vertrag mit Pavard vorzeitig bis 2021 verlängert – und sieht sich dennoch immer wieder mit der Sorge konfrontiert, dass der aufstrebenden Franzose weggekauft wird.

Eine Ausstiegsklausel ist im Vertragswerk verankert und die Verlockungen des Geldes sind groß. Doch Reschke betont, dass Pavard im Sommer nicht wirklich zu haben ist. Nicht für 30 Millionen Euro und auch nicht für 40 Millionen Euro. Beträge darunter betrachten sie beim VfB ohnehin nicht gerade als Ausdruck ausgesprochener Marktkenntnis. „Wir sind dabei, eine Mannschaft aufzubauen, und da wird es sicher einige personelle Wechsel geben, aber Benjamin Pavard ist für uns ein absoluter Schlüsselspieler“, sagt der Sportchef. Mit Timo Baumgartl soll er zumindest eine weitere Saison das Bubi-Bollwerk bilden.

WM-Teilnahme im Blick

Was jedoch nicht ausschließt, dass Pavard als Teil der Equipe Tricolore bei der Weltmeisterschaft in Russland auftrumpft und ein zahlungskräftiger Club plötzlich mit einem unmoralischen Angebot in der Mercedesstraße vorstellig wird. Reschke kennt solche Szenarien, und nicht zuletzt der Transfer von Virgil van Dijk zum FC Liverpool hat gezeigt, wie überhitzt sich der Markt international präsentiert. Die ganze Welt scheint nach guten Abwehrspielern zu suchen – Innen- wie Außenverteidiger, aber die gibt es so spärlich, dass der Arbeitgeber von Jürgen Klopp vor Kurzem die Rekordsumme von 84 Millionen Euro für den Niederländer an den FC Southampton überwiesen hat.

Der VfB will ihn so lange wie möglich halten

Auf den Außenpositionen sind ebenfalls riesige Summen im Spiel – und Pavard kann beide Positionen besetzen. Weshalb Angebote in Van-Dijk-Dimensionen natürlich beim VfB einen erneuten Denk- und Entscheidungsprozess auslösen würden. Grundsätzlich will Reschke aber gar keine Offerte auf dem Tisch liegen haben. „Wir versuchen mit Benjamin Pavard nicht Geld zu machen, sondern ihn so lange wie möglich zu halten“, sagt der Manager. Bis 2019 gehen die konkreten Planungen zunächst. Dann, glaubt Reschke, wird Pavard so gut und begehrt sein, dass er nicht mehr in Stuttgart zu halten sein wird.

Nur absolute Topvereine kommen in Betracht

Der europäische Hochadel gilt als Abnehmer. Das ist so mit Pavard und dessen Berater besprochen. „Bei einem Wechsel in der Zukunft geht es nur um absolute Topvereine“, sagt Reschke. Real Madrid, Manchester City oder Paris St. Germain – im Augenblick bestenfalls schöne Aussichten für Pavard. Die Realität heißt am Freitag (20.30 Uhr) jedoch SC Freiburg für den Mann mit der Rückennummer 21, der 2016 für fünf Millionen Euro vom OSC Lille kam. Seither fühlt sich der Lockenkopf in Stuttgart nicht nur wohl, sondern er ist nach eigener Aussage persönlich gereift und hat sich sportlich zudem stetig entwickelt.

Vom Talent mit der Attitüde eines Bruder Leichtfuß zum Stammspieler – und vom Stabilisator zur festen Größe. Pavard ist in Reihen des VfB der einzige Feldspieler in der laufenden Runde, der bislang in 26 Ligabegegnungen die gesamten 2340 Einsatzminuten (ein Tor) auf dem Platz stand. Und das soll trotz der Spekulationen um das Abwehrjuwel auch im Schwarzwaldstadion der Fall sein. „Das Thema beeinflusst uns in der täglichen Arbeit nicht. Wir sind da sehr entspannt. Der Austausch ist da. Spieler haben ihre Verträge“, sagt der Trainer Tayfun Korkut.

VfB Stuttgart - Bundesliga

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