Manager Jan Schindelmeiser hofft schon bald einen Defensivspieler präsentieren zu können. Bisher hat der VfB Stuttgart lediglich Offensivspieler verpflichtet.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Chadrac Akolo hat sich ein erstes Bild gemacht. Nach dem Medizincheck und seiner Unterschrift unter einen Vierjahresvertrag ist der Zugang des VfB Stuttgart am Sonntagnachmittag von Bad Cannstatt nach Degerloch gefahren worden – Derby gucken. Auf der Tribüne des Gazistadions hat der 22-jährige Kongolose sich seine neue Mannschaft angeschaut.

 

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Erschrocken wird Akolo beim 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers nicht gerade sein. Zumindest nicht, wenn es um seine persönlichen Ambitionen geht. Denn trotz der Vielzahl an Offensivspielern im Kader des Fußball-Bundesligisten wussten die klassenhöheren Kräfte gegen den Regionalligisten kaum zu überzeugen. Vielleicht mit Ausnahme des Torschützen Anastasios Donis, der wie die zweite Neuverpflichtung Orel Mangala eine Hälfte lang spielte.

Akolo folgt Mangala und Donis

Somit sind es nun also drei neue Profis, die der VfB geholt hat – und Akolo ist der Teuerste von ihnen. Bei etwa fünf Millionen Euro dürfte die Ablösesumme liegen, die der Schweizer Erstligist FC Sion kassiert. Für Donis müssen die Schwaben drei bezahlen und für Mangala 1,8 Millionen Euro. Das ist reichlich Geld für die Talente, doch der Manager Jan Schindelmeiser sieht das jugendliche Trio als Investition in die Zukunft und beruhigt die Fans: „Grundsätzlich sind unsere Planungen im Offensivbereich damit abgeschlossen.“

Was jedoch nicht bedeutet, dass der VfB nicht zuschlägt, wenn sich auf dem Transfermarkt noch eine Möglichkeit ergibt, aber Priorität genießt nun die Verstärkung durch einen Defensivspieler. „Das wollen wir zeitnah hinbekommen, aber wir sind nicht bereit, Fantasiepreise zu bezahlen“, sagt Schindelmeiser, der die weiteren Aktivitäten auch unter dem Aspekt des Timings betrachtet: „In dem Bereich, in dem das Angebot knapp und die Nachfrage hoch ist, muss man auch warten können.“

Der VfB auf der Suche nach Abwehrspielern

Das trifft vor allem für Innenverteidiger zu. Die halbe Fußballwelt scheint auf der Jagd nach ihnen zu sein, was die Preise nach oben treibt. Geduld ist also gefragt – und im Fall von Akolo haben die Stuttgarter von dieser Tugend profitiert. „Der Spieler hat früh signalisiert, dass er nur zu uns wechseln will“, sagt Schindelmeiser, der durch Peter Zeidler auf den Dribbler aufmerksam geworden ist. Der frühere Nachwuchscoach des VfB und langjährige Co-Trainer von Ralf Rangnick in Hoffenheim hat Akolo beim FC Sion stark gefördert (was Peter Zeidler über Akolo sagt, lesen Sie hier).

15 Treffer und fünf Torvorbereitungen weist der Flügelflitzer in seiner Statistik der vergangenen Saison auf. Und nun sieht er die Zeit gekommen, den nächsten Karriereschritt in der Bundesliga zu vollziehen. „Ich freue mich auf die Herausforderung und will meinen Teil dazu beitragen, dass wir eine gute Saison spielen“, sagt Akolo, der die Lücke schließen soll, die durch den verletzten Carlos Mané und den abgewanderten Alexandru Maxim entstanden ist. An diesem Montagmorgen wird Akolo dem Team vorgestellt und danach geht es ab ins Trainingslager nach Grassau.