Molinaro, Pogrebnjak, Marica, Niedermeier: an vier Profis werden die Probleme des VfB Stuttgarts zu Beginn der Saison deutlich.

Stuttgart - Fredi Bobic ist so froh, dass es mittlerweile wenigstens September geworden ist. "Endlich haben wir den verrückten August hinter uns", sagt der Manager des VfB Stuttgart. Verrückt war der Monat vielleicht auch, aber in erster Linie sorgte er dafür, dass die Mannschaft schon jetzt vor dem dritten Bundesligaspiel in dieser Runde am Samstag beim SC Freiburg mit dem Rücken zur Wand steht. Denn nach den Niederlagen in Mainz und gegen Dortmund ist der VfB Tabellenletzter.

Fredi Bobic ist zwar fest davon überzeugt, dass diese Platzierung noch keine Aussagekraft besitzt, weil die Saison gerade erst begonnen hat. Deshalb warnt er auch vor Panikmache und vermeidet ein Wort wie Krise, wenn er die Situation beschreiben soll. Aber dass nun eine erhöhte Wachsamkeit gefordert ist, weiß Bobic. Denn durch jede weitere Pleite würde sich die Lage weiter zuspitzen. Der VfB stünde dann wie schon in den vergangenen beiden Jahren erneut vor einem heißen Herbst. Dass die Entwicklung bedenklich ist, dokumentiert das Beispiel einiger Spieler. Während die WM-Teilnehmer noch mildernde Umstände geltend machen können, trifft das nicht auf diejenigen Profis zu, die nach ihrem fünfwöchigen Sommerurlaub ausgeruht in die Vorbereitungsphase starteten. Dennoch gibt es mindestens vier Spieler, die müde wirken und nur ein Schatten ihrer selbst sind: Cristian Molinaro, Georg Niedermeier, Ciprian Marica und Pawel Pogrebnjak.

Die ersten drei gehörten zwischen Januar und Mai zu den Stützen des damals erfolgreichen Teams. Davon ist wenig bis gar nichts übriggeblieben. Molinaro, Niedermeier und Marica sehen zwar noch aus wie Molinaro, Niedermeier und Marica – aber sie treten ganz anders auf. Und der bereits in der Rückrunde ziemlich schwache Pogrebnjak ist offensichtlich noch einmal schwächer geworden. Aber warum?

Fehlt Alexander Hleb doch?


Christian Gross bemüht sich um Antworten. Molinaro sei nun in die italienische Nationalelf berufen worden, sagt der Trainer, "das saugt Energie ab." Andererseits hat es jedoch auch den Anschein, dass Molinaro seinen letztjährigen Partner auf der linken Seite vermisst – den viel gescholtenen Alexander Hleb, der aber alleine durch seine Anwesenheit mehrere Gegenspieler gebunden und so Räume für seine Kollegen und speziell für Molinaro geschaffen hat.

Das Tief von Marica erklärt Gross mit körperlichen Problemen. In der Tat leidet der Stürmer schon seit mehr als einem Jahr unter einer Schambeinentzündung und kann seitdem teilweise nur mit Schmerzmitteln spielen. Durch die Ruhephase in der Sommerpause verschlimmerte sich die Verletzung noch, sodass er nur schwer wieder in Schwung gekommen ist. Im Augenblick geht es ihm aber wieder deutlich besser. "Ich erwarte mehr von mir als das, was ich zuletzt gezeigt habe", sagt Marica, der möglichst schnell an die Form der Rückrunde anknüpfen will.

Selbst das wäre bei Pogrebnjak zu wenig. Dessen immer schlechter werdende Verfassung führt Gross auf fehlende Fitness zurück. Der Spieler sei angeschlagen, sagt der Trainer. Seit der Partie in Mainz zwickt es Pogrebnjak im Knie. Bleibt noch Niedermeier, über den Gross am Donnerstag nichts gesagt hat. Dabei wirft der Leistungseinbruch des Innenverteidigers genügend Fragen auf.

Besonders gute Vorzeichen sind das nicht, um den Fehlstart zu korrigieren. Fredi Bobic wird hoffen, dass er im Oktober über den September nicht dasselbe sagen muss wie im September über den August.