Sport: Dirk Preiß (dip)

Zudem verweist er in Richtung all der Kritiker auf die doch überschaubare Zahl der Mitbewerber. Lediglich ein initiativer Bewerber hätte die formalen Voraussetzungen für eine Kandidatur erfüllt, er habe abgesagt, als klar war, dass der Job künftig ein ehrenamtlicher sein soll. Nicht nur deshalb hat der Aufsichtsrat laut Porth die heftigen und kontroversen Diskussionen rund um den Kandidaten nicht nur vorausgesehen, sondern auch in Kauf genommen, und er sei „weiterhin felsenfest überzeugt“ von Dietrich.

 

„Wir brauchen jemand, der Ecken und Kanten hat. Wir müssen gewisse Dinge durchsetzen. Das wird nicht funktionieren, wenn einer als Weichspüler in die Runde kommt“, sagt Porth und betont: „Es kann doch nicht sein, dass wir einen Präsidenten aussuchen, der allen gefällt, den Verein aber nicht nach vorne bringt.“ Dass diese Meinung nicht nur seine persönliche ist, sondern auch die im Sinne seines Arbeitgebers – dem VfB-Sponsor Daimler, der bei einer möglichen Ausgliederung der Hauptinvestor wäre – macht Wilfried Porth auch klar: „Ich habe hier ja eine Doppelfunktion.“ Die er, so versichert er, so schnell nicht aufgeben werde, ganz gleich, wie die Präsidentenwahl am 9. Oktober läuft. „Der Daimler steht zum VfB – uneingeschränkt“, sagt Porth. Und: „Wir werden im Aufsichtsrat zu unserer Verantwortung stehen und dafür sorgen, dass der VfB einen neuen Präsidenten bekommt.“ Einen Rücktritt von seinem Amt im Kontrollgremium des Fußball-Zweitligisten hatte der Daimler-Personalvorstand bereits in der vergangenen Woche ausgeschlossen. Mit „gespannter Erwartung“ blickt er nun dem 9. Oktober entgegen.