Der Innenverteidiger Serdar Tasci bekommt den Vorzug vor Georg Niedermeier. Unterdessen wird Cacau beim AC Mailand gehandelt.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)
Stuttgart - Eigentlich ist die Uhr auf dem Trainingsplatz des VfB Stuttgart überflüssig - es gibt ja Serdar Tasci. Exakt 31 Minuten vor Trainingsbeginn, so ist es aus Stuttgarter Profikreisen zu vernehmen, fahre der Nationalspieler vor jeder Übungseinheit auf den Hof. Darauf, so heißt es beim VfB durchaus mit einem Schmunzeln, sei einfach Verlass.

Das Ziel: Weniger als ein Gegentor pro Spiel


Neu ist, dass der 22-jährige Nationalspieler dieser Tage wieder mit besserer Laune das Clubgelände betreten kann. Denn der Trainer Christian Gross hat Tasci im Vorfeld der Partie morgen beim Tabellenletzten Hertha BSC, wo der VfB definitiv erneut auf Alexander Hleb (Muskelfaserriss) verzichten muss, den Rücken gestärkt. "Serdar hat mein Vertrauen. Er wird spielen", sagt der 55-jährige Cheftrainer, womit die Verhältnisse in der Stuttgarter Innenverteidigung fürs Erste wieder geklärt sind.

Gesetzt ist hier der Kapitän Matthieu Delpierre, während sein Stammpartner - trotz seines Fehlers vor dem 0:1 gegen Mönchengladbach - weiter Serdar Tasci ist. Der zuletzt aufstrebende Georg Niedermeier findet sich damit vorerst in der Rolle des Reservisten wieder. Beim Gastspiel in München hatte Gross erstmals auf Niedermeier gesetzt, obwohl Tasci fit war - sehr zum Ärger des zehnmaligen Nationalspielers, der gar seine WM-Ambitionen in Gefahr sah. "Serdar hat gegen Gladbach mutig verteidigt. Er hat viele Situationen richtig antizipiert und war nur einmal nicht auf der Höhe - aber sonst stand er wie die gesamte Abwehr sehr sicher", sagt Christian Gross, in dessen Ära der VfB lediglich auf 1,14 Gegentore pro Bundesligapartie kommt. Das ist im Ligavergleich eine äußerst ansehnliche Quote, doch dem Schweizer Coach ist sie noch nicht gering genug, er will die Null vor dem Komma: "Ich wünsche mir, dass wir im Schnitt auf unter ein Gegentor pro Spiel kommen", sagt Christian Gross.

Damit der VfB auch in der nächsten Saison defensiv gut aufgestellt ist, arbeitet Horst Heldt derzeit an der Lösung der Torhüterfrage. "Wir werden dieses Thema jetzt zeitnah klären, geben aber keine Wasserstandsmeldungen ab", sagt der 40-jährige Manager. Klar ist bis jetzt, dass Jens Lehmann seine Karriere beendet und Sven Ulreich seinen Vertrag beim VfB bis 2013 verlängert hat. Immer deutlicher zeichnet sich derweil ab, dass ein alter Bekannter als Torhüterneuzugang präsentiert wird, sollte Ulreich die Nummer eins werden.

Kommt Ziegler zurück zum VfB?


In diesem Fall spricht vieles dafür, dass Marc Ziegler, in der Saison 1995/96 Stammtorwart beim VfB und derzeit hinter Roman Weidenfeller die Nummer zwei bei Borussia Dortmund, verpflichtet wird. Ziegler besitzt in Stuttgart noch eine Wohnung, ist mit einer Cannstatterin verheiratet - und fühlt sich im Ländle wohl. Sportlich verfügt der 1,92 Meter große, 33 Jahre alte Torwart über die Erfahrung von 103 Bundesligaspielen und würde sich wie beim BVB auch in die Reservistenrolle fügen.

Während Ziegler möglicherweise nach Stuttgart kommt, wird ein aktueller VfB-Profi in Italien hoch gehandelt. Wie der "Corriere dello Sport" und "Tuttosport" melden, soll der AC Mailand Interesse an der Verpflichtung von Cacau, 29, haben. Horst Heldt hält dieses Gerücht nicht für völlig abwegig. Immerhin sei Milan bekannt dafür, auf reifere Spieler zu setzen.