Der VfB knackt einen Rekord nach dem anderen. Nicht sportlich, dafür, was die Zahl seiner neuen Mitglieder angeht. Was sind die Gründe dafür?

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Die Social-Media-Abteilung des VfB Stuttgart ist in diesen Wochen gut beschäftigt. Wöchentlich gibt es via Twitter neue Rekordzahlen zur Zahl der Mitglieder zu vermelden. Waren es am Tag der Mitgliederversammlung Anfang Dezember noch 59 043, wurde am vergangenen Freitag die Marke von 60 000 erreicht. Ein Grund zum Feiern für den Verein; doch nun, nur ein paar Tage später, wird bereits der nächste „Meilenstein“ vermeldet: 60 449. Eine schiefe Zahl, die für den Club jedoch eine besondere Bedeutung hat: So viele Plätze umfasst die Mercedes-Benz-Arena. Theoretisch könnte der Bundesliga-Aufsteiger also sein ganzes Stadion mit Mitgliedern füllen.

 

Eine imposante Entwicklung, für die es von außen betrachtet keine so rechte Erklärung gibt. „Es sprechen viele emotionale und auch rationale Gründe für eine Mitgliedschaft“, sagt ein Vereinssprecher. Nach dem Abstieg 2016 hätten viele Fans auf diesem Weg ihre Solidarität bekundet, um ihren Club in der schwierigen Zeit zu unterstützen. Tatsächlich kamen seither über 15 000 neue Dunkelrote hinzu. In den vergangenen Wochen hat jedoch der Ligaalltag die aufwühlende Zeit mit Abstieg und Wiederaufstieg in den Hintergrund gerückt. Trotzdem füllen weiter täglich viele Anhänger einen Antrag aus, um für 48 Euro pro Jahr (Erwachsenenbeitrag) Teil der weiß-roten Familie zu werden. Weil so eine Mitgliedschaft eben auch praktische Vorteile mit sich bringt: Ermäßigte Dauerkarten und die Möglichkeit, Karten für Topspiele im Vorverkauf zu erwerben.

Den jüngsten Ansturm mit fast 500 Neuanträgen übers Wochenende führt der Vereinssprecher indes auch auf die Kampagnen zurück, die der Verein gestartet hat, um sein großes Ziel – die 100 000 – in den kommenden Jahren zu erreichen. Aktuell wirbt der VfB unter dem Slogan Duplus1 um neue Fans– offenbar mit Erfolg. Auch nach der Ausgliederung und Umgestaltung in eine AG übersteigt die Zahl der Neumitglieder die der Austritte bei weitem.