VfL Herrenberg feiert Jubiläum In 175 Jahren zu einem der größten Sportvereine
Der VfL Herrenberg inszeniert sein Vereinsjubiläum mit der Herrenberger Bühne als Theaterstück – mit Höhen und auch tiefen aus seiner Geschichte.
Der VfL Herrenberg inszeniert sein Vereinsjubiläum mit der Herrenberger Bühne als Theaterstück – mit Höhen und auch tiefen aus seiner Geschichte.
„Das ist etwas Einmaliges“, staunte selbst Andreas Felchle, Präsident des Württembergischen Landessportbundes. Als Theaterstück um Göttervater Zeus und seine Geschwisterschar inszenierte der VfL Herrenberg in Kooperation mit der Herrenberger Bühne sein 175-jähriges Vereinsjubiläum und stieß bei den beiden Aufführungen von „Eine göttliche Wette“ am Freitag und Samstag in den Räumen des neuen VfL-Centers 2 auf ungeteilte Begeisterung und großes Interesse bei geladenen Gästen und Publikum.
„Die Stadt braucht diesen Verein“, erklärte der geschickt in den Ablauf eingebaute Herrenberger Oberbürgermeister Thomas Sprißler. Heute habe der VfL mehr Abteilungen als bei der Gründung Mitglieder und mehr Mitglieder als bei der Gründung im Jahr 1848 die Stadt Einwohner. 14 Gründungsmitglieder zählte der heute größte Verein der Stadt, laut Statut damals alles „Männer und Jünglinge“. Auf der Bühne wettete Göttervater Zeus, dass die Neugründung mindestens 175 Jahre Bestand haben solle, Hades, sein Bruder und Herr der Unterwelt hielt dagegen. Das Ergebnis ist natürlich bekannt und deshalb war das 82 zu 78 auf der Tafel im Hintergrund am Ende auch wenig überraschend.
Dazwischen aber gab’s jede Menge mit Ernst und viel Humor dargestellte Wendungen und Schicksalsschläge, die den Weg zum heutigen Erfolgsmodell alles andere als geradlinig und logisch erscheinen ließen. „Der Verein soll wachsen und gedeihen“, sprach Zeus, doch bereits 1854 stand der damalige Männerturnverein (MTV) mit nurmehr vier Mitgliedern kurz vor der Auflösung. Doch immer wieder zeigten sich schon die Vorfahren kreativ, mit Teilnahmen an Turnfesten und vielen anderen neuen Ideen die Flamme der sportlichen Begeisterung bei den Herrenbergern neu zu entfachen und sie in den Verein zu locken.
Selbst Tiefpunkte wie viele gefallene Mitglieder im Ersten Weltkrieg konnten mit der damals pfiffigen Idee, erstmals Frauen zuzulassen, mehr als wett gemacht werden. Und auch aus dem Zusammenbruch nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Herrenberger Sportlerinnen und Sportler 1946 mit dem Zusammenschluss von MTV und dem seit 1933 selbstständigen Fußballverein (FV) zum VfL Herrenberg letztlich gestärkt hervor.
Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte mit immer neuen Abteilungsgründungen bis hin zu den aktuell 20 und einem Anwachsen der Mitgliederzahl von 616 im Jahr 1952 über 1120 1968 und 2380 1978 bis hin zu den heute 5810 Männern, Frauen, Kindern und Jugendlichen samt eigenem Sportstudio, mit denen der VfL Herrenberg sehr zur Freude auch von Werner Rilka zu den größten württembergischen Sportvereinen zählt. „Alles im grünen Bereich für die grün-weißen Vereinsfarben“, so Rilka. „Das Beste für Geist und Körper bleibt der Sport“, davon ist der Vorsitzende auch weiterhin felsenfest überzeugt.