Ob Conni, Franz, Emil oder Laura: Die meisten Kinderbuch-Helden sind hellhäutig und leben in klassischen Familienmodellen. Dabei sieht die Wirklichkeit oft ganz anders aus.
Stuttgart - Amani ist sechs Jahre alt. Sie geht gerne schwimmen und kommt bald in die Schule. Was ihr schon früh aufgefallen ist: dass ihr Vater eine dunkle Hautfarbe hat und ihre Mutter eine helle. „Mit zwei oder drei Jahren hat sie zum ersten Mal gesagt, dass sie so aussehen wolle wie ich und dass sie sich nicht schön finde“, erinnert sich Amanis Mutter. Darum war es ihr von Anfang an wichtig, mit ihrer Tochter Bücher anzuschauen, in denen sich Amani wiederfinden würde – und wurde immer wieder enttäuscht: „Man blättert so durch und guckt, was einem gefällt. Und wir haben nie ein Buch gefunden, wo mal ein schwarzes Kind die Hauptrolle gespielt hat.“