Der gewaltsame Tod von neun Menschen vor vier Jahren ist in der hessischen Stadt Hanau bis heute unvergessen. Zum vierten Jahrestag kamen erneut zahlreiche Menschen zusammen, um gemeinsam an die Verstorbenen zu erinnern.

Mit einer zentralen Kranzniederlegung und einem stillen Gedenken auf dem Hauptfriedhof von Hanau ist am Montag der neun Opfer des rassischen Amoklaufs am 19. Januar 2020 gedacht worden. Die Stadt hat im Internet auch ein „digitales Denkmal“ eingerichtet.

 

An der offiziellen Kranzniederlegung auf dem Hauptfriedhof nahmen unter anderem der stellvertretende hessische Ministerpräsident Kaweh Mansoori, Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (alle SPD) teil. Auch der Bundesopferbeauftragte Pascal Kober (FDP) und Hessens Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) waren in Hanau. Auf dem Friedhof in Dietzenbach wurde um 14.00 Uhr an Sedat Gürbüz erinnert.

In der Nähe der Anschlagsorte sind am Montag die beiden katholischen Kirchen Sankt Elisabeth und die Stadtpfarrkirche Mariae Namen zum persönlichen Gedenken an die Opfer geöffnet. Zusammen mit der Wallonisch-Niederländischen Kirche und der Jüdischen Gemeinde Hanau wird die katholische Kirche am Abend um 19.00 Uhr eine gemeinsame religiöse Gedenkfeier in der Wallonisch-Niederländischen Kirche mit der Bitte um Frieden, Versöhnung und Akzeptanz feiern, in der die unterschiedlichen Traditionen ihren Platz haben sollen.

„Hanau-steht-zusammen.de“ – digitales Denkmal

Anschließend wird zwischen 20 und 23 Uhr an den Tatorten der Getöteten gedacht. Sowohl am Hanauer Heumarkt als auch am Kurt-Schumacher-Platz plant die Initiative „19. Februar Hanau“ Mahnwachen. Auch an den weiteren Grabstätten in Deutschland und anderen Ländern waren Blumen- beziehungsweise Kranzniederlegungen geplant.

Die Stadt pflegt darüber hinaus im Internet unter „Hanau-steht-zusammen.de“ ein sogenanntes digitales Denkmal, das für Trauernde und Interessierte zur Verfügung steht. „Mit dieser Website wollen wir ein digitales Denkmal setzen, das immer wieder aktualisiert wird und so die Erinnerung an das Geschehen lebendig halten und Wege in die Zukunft weisen soll“, schreibt Oberbürgermeister Claus Kaminsky.