Silvia Costa inszeniert Vivaldis Oratorium sacrum militare und reines Frauenstück „Juditha Triumphans“ mit brillanten Sängerinnen und Choristinnen an der Stuttgarter Staatsoper.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - An Antonio Vivaldis einzigem erhaltenen Oratorium „Juditha Triumphans“ von 1716 haften selbst für theatrale Verhältnisse allerhand Merkwürdigkeiten: Obwohl unter Militärs angesiedelt, ist es ein reines Frauenstück. Der Feldherr Holofernes, sein Vertrauter Vagaus und der Hohepriester Ozias – alle Rollen bei Vivaldi sind ausnahmslos weiblich besetzt. Naheliegend der Grund: Wie vor ihm bereits der ehemalige Thomaskantor Johann Rosenmüller war der Venezianer Vivaldi Hauskomponist im örtlichen Ospedale della Pietà, einem Mädchen und jungen Frauen vorbehaltenen Waisenhaus mit Musikschule, das noch heute als Frauenhaus und Pilgerheim existiert.