Die Aufbauarbeiten auf dem Cannstatter Wasen laufen auf Hochtouren. Denn am 28. September wird das 167. Stuttgarter Volksfest eröffnet – zum letzten Mal von OB Wolfgang Schuster.

Stuttgart - Ein Lastwagen nach dem anderen rumpelt dieser Tage über den Cannstatter Wasen. Gabelstapler wuchten riesige Container von A nach B. Arbeiter schrauben massive Bretter an die Fassade von Grandls Hofbräuzelt. Und das Festzelt von Klauss & Klauss wird von einem Maler gerade mit dem Dinkelacker-Schriftzug verziert.

 

Nur noch gute zwei Wochen dauert es, bis am 28. September das 167. Cannstatter Volksfest eröffnet wird. Bis dahin müssen alle Wirte, Schausteller und Marktkaufleute ihre Zelte, Stände und Fahrgeschäfte startklar gemacht haben. Viele der rund 320 Beschicker sind daher schon seit Wochen mit dem Wasen-Aufbau beschäftigt.

Lampen in Form von Geweihen zieren das Württemberg Haus

Auch im Festzelt Zum Wasenwirt hämmern, schrauben und werkeln die Mitarbeiter bereits seit Anfang August. „Im Moment verlegen wir den Fußboden, kümmern uns um den Bühnenbereich und bringen die Lichtkränze an“, erklärt der Geschäftsführer Armin Weeber. „Aber wir sind gut in der Zeit.“

Im Württemberg-Haus bei der Fruchtsäule hängen schon Lampen in Form von Hirschgeweihen sowie Scheinwerfer an den Decken. Ein Mitarbeiter verschraubt sorgfältig die letzten Bodenplatten. Man sei auch hier gut im Zeitplan, ist zu hören. Am 6. September wurde am Württemberg- Haus, das in diesem Jahr erstmals auf dem Wasen steht, Richtfest gefeiert. Wie das Zelt bei den Besuchern ankommt, wird sich beim Volksfest zeigen.

Sicherheitsauflagen sorgen teilweise für Unmut

Doch nicht nur die Festzeltwirte sind schon eifrig mit Vorbereitungen beschäftigt. Auch Martin Wilhelm, der Wilhelms Wasen-Grill und die Wasen-Schänke betreibt, ist dieser Tage schon mit seinem Maßband auf dem Platz unterwegs, um seine Stände im richtigen Abstand von der Straße aufzubauen. Schließlich muss er sich aus Sicherheitsgründen an einen gewissen Mindestabstand halten. Doch seit die Sicherheitsvorkehrungen im Zuge der Love Parade-Katastrophe von Duisburg im Jahr 2010 so drastisch verschärft worden seien, so Wilhelm, werde „der Platz immer enger“. Für viele Beschicker stelle das ein echtes Problem dar. Jedoch sei vor allem der Volksfest-Veranstalter In.Stuttgart angesichts der vielen Auflagen „nicht zu beneiden“, meint Wilhelm. „Was die alles einplanen müssen, ist schon enorm. Und wenn’s am Ende nicht hinhaut, sind sie diejenigen, die eins auf die Nuss kriegen.“

Wirte hoffen auf ein friedliches Fest und volle Zelte

Aus Armin Weebers Sicht sind die Folgen der Duisburger Massenpanik, bei der 21 Menschen ums Leben kamen, „überall auf dem Wasen“ sichtbar. Dies zeige sich nicht nur am Konzept der Fluchtwege. Auch das Ordnungsamt und die Feuerwehr seien seither präsenter. „Es ist einfach alles bürokratischer geworden“, sagt der Wasenwirt-Geschäftsführer. „Und das, obwohl der Cannstatter Wasen eigentlich nicht mit Duisburg zu vergleichen ist.“

Doch auch wenn es für die Beschicker vieles zu beachten gilt, freut sich Weeber schon während des Zeltaufbaus auf ein erfolgreiches Fest. „Ich wünsche mir ein friedliches und ruhiges Publikum auf dem Volksfest“, sagt er, „aber natürlich auch gute Stimmung und volle Zelte.“