Allianz MTV Stuttgart gewinnt gegen Suhl, obwohl die Mannschaft kaum noch Kraft hat.

Stuttgart - Nun gut, es war der erst dritte Satzverlust in der noch jungen Saison, doch Stuttgarts Volleyball-Frauen konnten trotzdem ihre weiße Weste bejubeln. Auch im siebten Pflichtspiel blieb das Team von Trainer Guillermo Naranjo Hernández ungeschlagen. Allianz MTV Stuttgart bezwang den VfB Suhl mit 3:1 (25:15, 20:25, 25:20, 25:13) und Hernández atmete durch: „Ich bin superhappy über den Sieg, schließlich waren es mehrere Faktoren, die es uns sehr schwer gemacht haben.“

 

Der Gast aus Suhl begann vor 1850 Zuschauern in der Scharrena mit einer 2:0-Führung, aber dies auch nur, weil sich Stuttgarts Volleyballfrauen noch kurz auf dem Feld sortieren mussten. Nachdem zwei Aufschlagasse von Jennifer Pettke den Rückstand egalisierten, stellte sich schnell raus, dass der Trainingsspielmodus für einen Stuttgarter Sieg reichen würde . Hernández testete mit Kapitänin Kim Renkema für Renáta Sándor, Jennifer Pettke für Micheli Tomazela Pissinato, und später Julia Schaefer für Michaela Mlejnková.

Die Schwächeperiode wird überwunden

Doch dann kam die Müdigkeit. Einen Rückstand von 7:14 im zweiten Satz, der im Prinzip ausschließlich aufgrund von eigenen Nachlässigkeiten zustande kam, konnte von der Stuttgarter Formation um Kim Renkema nicht mehr eingeholt werden. „Man darf gegen kein Team der Liga einfach so nachlassen“, erklärte Nationalspielerin Jennifer Pettke nach dem Sieg. „Aber was uns eben auszeichnet ist, dass wir uns aus dem Tief wieder zurückkämpfen.“

Die beiden weiteren Sätze holten sich Pettke und ihre Kolleginnen dann problemlos. Muskelkater, aber kein Katzenjammer: „Gut, wie sie es weggesteckt haben. Wir haben sie am Freitag fertig gemacht“, gestand Trainer Hernández und grinste schelmisch. „Krafttraining in einer Art und Weise, die sich Normalmenschen nicht vorstellen können.“ Das Trainerteam setzt weiterhin gezielt Akzente, um für die lange Saison mit nach wie vor drei anstrengenden Wettbewerben (Bundesliga, DVV-Pokal, europäischer CEV-Pokal) gerüstet zu sein. „Und dann merkt man halt, wenn die Konzentration nachlässt, wie schwer man wieder reinkommt, wenn auch die Muskeln nicht so mitmachen.“ Doch sein Team schaffte auch diese Hürde mit Bravour.

Jetzt ist Regeneration angesagt

Neben Jennifer Pettke (14 Punkte) trugen sich auch Michaela Mlejnková (13), Aiyana Whitney (11) und Renáta Sandor zweistellig in die Scorer-Liste ein. Suhls Trainer Han Abbing fasste das Spiel so zusammen: „Für uns war es schon ein Kompliment, dass die Stuttgarter uns erst knacken konnten, als sie wieder ihre Stammformation auf dem Feld stehen hatten.“

Diese hat nun mal keine englische Woche vor sich, kann einmal kräftig durchatmen, bevor es mit vier Spielen innerhalb von acht Tagen weitergeht. Den Auswärtsspielen bei VCO Berlin und dem SC Potsdam am kommenden Wochenende folgt das Pokalhalbfinale am Mittwoch, 23. November (19 Uhr, Scharrena) gegen die Roten Raben Vilsbiburg und die Partie gegen den VC Wiesbaden am Samstag, 26. November (19.30 Uhr, ebenfalls Scharrena). Und auch nach diesem Viererpack soll die Weste weiter weiß sein.