Die Weihnachtszeit ist von so viel Wohlfühl- und Kuschelathmo geprägt, dass darüber ein wesentlicher Aspekt des Christentums verloren geht: die Anerkennung des Leidens. Dabei kann auch unsere Zeit auf diesen Wert verzichten, meint unser Kolumnist Jörg Scheller.
16.12.2023 - 08:00 Uhr
Wird in der Weihnachtszeit das Lied „Es kommt ein Schiff, geladen“ gesungen, fehlt oft eine Strophe: „Und wer dies Kind mit Freuden / umfangen, küssen will / muß vorher mit ihm leiden / groß Pein und Marter viel.“ Diese Auslassung ist vielsagend für die Entwicklung des Christentums. Eigentlich lautet die christliche Botschaft: Ohne Leiden geht es nicht.