Nach der 1:4-Niederlage im DFB-Pokal gegen Wolfsburg nimmt der Kickers-Trainer Horst Steffen seine Abwehr in die Pflicht: „Den beiden ersten Toren gingen Stellungsfehler voraus.“

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Die Nachricht könnte die Kickers-Fans aufschrecken: Michael Zeyer macht den Laden zu. Allerdings bezieht sich das beim Sportdirektor der Blauen auf sein Lokal in der Innenstadt, und das zudem nur vorübergehend. Das „5“ wird einem Facelifting unterzogen. Diesen Prozess hat der Fußball-Drittligist schon in der Sommerpause vorgenommen, mit welchen Erfolg lässt sich noch nicht abschließend sagen. Die erste Saisonniederlage beim 1:4- im DFB-Pokal ist jedenfalls „durch“, wie der Trainer Horst Steffen betont, nicht ohne kritische Töne seinerseits bei der Videoanalyse am vergangenen Dienstag. „Die ersten beiden Tore sind zu leicht gefallen, bei den Stellungsfehlern war die komplette Viererkette gefragt“, sagt der Coach, für den im Nachhinein die Defensivschwächen ausschlaggebender waren als die vergebenen Torchancen im Angriff.

 

Und weil dem so war, sind auch Änderungen nicht auszuschließen: hinten wie vorne. Sollte der Abwehrchef Marc Stein, der in dieser Woche ebenso wieder mittrainiert hat wie der Neuzugang Manuel Bihr, fit sein, dürfte seinem Startelfeinsatz am Samstag bei Zweitligaabsteiger Aue („die haben nach dem Pokalerfolg gegen Fürth eine gute Stimmung“, so Steffen) nichts im Wege stehen. Von hinten nach vorne durchgehend fehlt auf jeden Fall der gesperrte Bentley Baxter Bahn im rechten Mittelfeld, wo Markus Mendler eine Alternative wäre, aber selbst ein Gratas Sirgedas, „der mir immer besser gefällt“ (Steffen) und nach den neuesten Messungen auch der schnellste Spieler im Kader ist.

Vorne schließlich ist nach seinem Kopfballtor im Pokal auch Lhadji Badiane wieder in den Fokus gerückt, vor allem wenn Mendler ins Mittelfeld gehen würde. „Ich werde nach einem Spiel nicht alles ändern“, betont Steffen, andererseits spüren die Spieler im Kader: „Es gibt Konkurrenz.“ Zumal die nächsten Rekonvaleszenten mit Elia Soriano und Edisson Jordanov schon in den Starlöchern sitzen. Da kommt das WFV-Pokalspiel am nächsten Mittwoch (18.30 Uhr) in Reutlingen – zwecks Spielpraxis – gar nicht so ungelegen.

Aus diesem Wettbewerb hat sich der Ligarivale SGS Großaspach schon verabschiedet, durch ein peinliches 1:2 beim Fünftligisten FV Hollenbach. Also geht es nun um Wiedergutmachung, und das ausgerechnet im Derby am Samstag (14 Uhr) gegen den VfB Stuttgart II, der in der vergangenen Saison in der Mechatronik-Arena ja selbst noch Gastgeber war – und der nichts zu verschenken hat. Nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt steht die Stuttgarter Mannschaft schon unter einem gewissen Druck. „Wir müssen es endlich mal schaffen, dass die Null hinten steht, dann im Verlauf des Spiels torgefährlich werden und treffen“, so lautet die Marschroute des VfB-Trainers Jürgen Ktramny.