Mit Günter Netzer auf dem Bökelberg hat vor 50 Jahren die Bundesliga für mich angefangen, und beim „Projekt Zukunft“ des DFB hört es jetzt mal auf: Warum ich vom durchkommerzialisierten Fußball eine Auszeit nehme.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Ich bin „ein Kind der Bundesliga“, wie man immer so sagt: 1963, im Gründungsjahr, geboren und in einem Dorf nicht weit von der Stadt aufgewachsen, deren finanziell karg ausgestatteter Fußballclub 1970 zum ersten Mal deutscher Meister wurde: Borussia Mönchengladbach. Wenig später durfte ich mit auf den Bökelberg, Gegengerade. Hinter den Kassenhäuschen, die es, wie das Stadion, längst nicht mehr gibt, war ein Stück Drahtzaun, durch den man in den Hof des Vereinsheims schauen konnte. Vor den Kabinen standen die Wagen der Spieler. Die meisten kannte man nur vom Autoquartett. Der schillerndste Mann fuhr das außergewöhnlichste Exemplar: Günter Netzer, keine 300 Meter Luftlinie entfernt im Kleineleuteviertel Eicken fußballsozialisiert, kam im Ferrari. Für niederrheinische Verhältnisse war das sehr, sehr viel große weite Welt.