Die Anwältin sagt: "Den meisten Patienten ist gar nicht klar, dass sie in einer outgesourcten Privatklinik liegen werden. Das Problem ist die mangelnde Aufklärung." Im Falle der Russin hatte eine Beschwerde Erfolg. Sie sollte der Privatklinik eine um fast 7.000 Euro höhere Rechnung bezahlen, als für einen Privatpatienten im allgemeinen Helios-Krankenhaus fällig gewesen wäre. Ein Großteil des Geldes erhielt ihre Mandantin inzwischen aber zurück, sagt Jablonsky.

 

Beim Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU), sind mehrere Beschwerden über Helios eingetroffen. Man prüfe, ob man "gesetzlich nachsteuern" müsse, sagt Zöller. Es dürfe "keine versteckten Kosten geben". Denn gerade, wenn ein Patient eingeliefert werde, liege die Aufmerksamkeit des Patienten nicht auf möglichen Zusatzkosten.

Das Sozialministerium von Baden-Württemberg erwägt, sich einer Bundesratsinitiative Sachsens anzuschließen, die eine Gesetzeslücke schließen könnte. "In vielen Fällen ist das für den Patienten nicht nachvollziehbar: Er wird im normalen Krankenhaus behandelt, soll aber im angedockten Privatbereich deutlich höhere Preise zahlen", sagt Ministeriumssprecher Helmut Zorell.