Nicht der ganze VW-Konzern wird vom Abgas-Skandal erfasst: Die Stuttgarter Tochter Porsche rechnet 2015 mit einem höheren Gewinn als im Vorjahr. Dies gab Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke am Mittwoch bekannt.

Stuttgart - Der Sport- und Geländewagenbauer Porsche rechnet in diesem Jahr mit besseren Geschäften als bislang geplant. „Ich gehe davon aus, dass wir im Geschäftsjahr 2015 beim Umsatz und dem operativen Ergebnis die Vorjahreswerte deutlich übertreffen werden“, sagte Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke, seit 1. Oktober auch stellvertretender Vorstandschef bei Porsche, am Mittwoch in Stuttgart. Bislang war die VW-Tochter von einem Gewinn auf Vorjahresniveau ausgegangen. Auch für kommende Geschäftsjahr 2016 zeigte sich der Finanzvorstand angesichts der Auftragslage zuversichtlich.

 

Damit bewegt sich der Sportwagenbauer gegen den Strom im VW-Konzern. Volkswagen hatten die hohen Rückstellungen für die Folgen der weltweit elf Millionen Diesel mit manipulierten Abgaswerten den ersten Verlust seit 20 Jahren eingebrockt. VW und auch die Dachgesellschaft Porsche SE hatten am Mittwoch deshalb ihre Gewinnerwartungen für das laufende Jahr zurückgenommen. Porsche ist allerdings vom Dieselskandal im Gegensatz zur Kernmarke VW sowie Audi, Skoda und Seat nicht betroffen.

Zweistelliges Wachstum in Europa, Amerika und Asien

Meschke bekräftigte deshalb, dass „Porsche sein selbstgestecktes Ziel einer Umsatzrendite von 15 Prozent erreichen wird“. Im dritten Quartal lag das Verhältnis vom operativen Gewinn zum Umsatz bei 15,5 Prozent. Porsche ist und bleibt damit die profitabelste Automarke im VW-Konzern und auch weltweit. Die VW-Tochter steigerte ihren operativen Gewinn im dritten Quartal um knapp ein Drittel auf 2,5 Milliarden Euro. Auch der Umsatz legte um mehr als ein Drittel auf 16,5 Milliarden Euro zu.

Der Sportwagenbauer hatte dank Verkaufserfolgen der Geländewagen Macan und Cayenne sowie der neuen Modelle des Sportwagens 911 im dritten Quartal die Zahl seiner Auslieferungen gesteigert. Von Januar bis September hatte die Zahl der an Kunden übergebenen Fahrzeuge um 28 Prozent auf 173 085 zugelegt. Porsche wuchs sowohl in Europa als auch in Amerika und in Asien zweistellig. „Dieses homogene Wachstum auf den wichtigsten Märkten ist eine besondere Stärke von Porsche“ sagte der neue Vorstandschef Oliver Blume. Blume hatte zum 1. Oktober das Ruder übernommen, nachdem sein Vorgänger Matthias Müller im Zuge des Abgasskandals an der VW-Spitze auf Martin Winterkorn gefolgt war.