In Sachsen-Anhalt obsiegt bei der Landtagswahl die Vernunft einer Mehrheit. Viel zu viele stimmen aber für eine Politik der Hetze. Nirgendwo sonst fällt es der CDU so schwer, eine Brandmauer gegen rechts zu befestigen. Bloße Deklamationen reichen da nicht, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Die gute Nachricht dieses Wahlsonntags lautet: Offenkundig ist doch eine verlässliche Mehrheit der Ostdeutschen in der Demokratie angekommen. Zumindest haben die weitaus meisten Wähler in Sachsen-Anhalt ihre Stimmen Parteien der politischen Mitte anvertraut. Die „diktatursozialisierte“ Minderheit, von der Marco Wanderwitz, Ostbeauftragter der Bundesregierung, gesprochen hat, bleibt, was sie war: eine verbiesterte Minderheit. Schon der Umstand, dass die keineswegs aberwitzige Befürchtung nicht Realität geworden ist, wonach die AfD bei dieser Wahl zur stärksten Kraft werden könnte, lässt sich als demokratisches Erfolgserlebnis verbuchen.