Motor weg, Sitze weg, Türen weg, sogar Räder weg. Das Autowrack, das ein Spaziergänger im Wald bei Waldenbuch gefunden hat, ist für die Polizei ein Rätsel. Denn der Besitzer lässt sich einfach nicht ausfindig machen.

Waldenbuch - Eines zumindest steht fest. Das Auto, das ein Spaziergänger am Freitag vor zwei Wochen im Wald zwischen Waldenbuch und Schönaich gefunden hat, ist dort nicht hingefahren worden. Der Motor fehlt, das Vorderrad, das Lenkrad, die Sitze, alles fehlt. „Es wird wohl so gewesen sein, dass das Auto dort abgeladen wurde“, sagt Peter Widenhorn vom zuständigen Polizeipräsidium Ludwigsburg.

 

Darüber hinaus ist auch zwei Wochen nach dem Fund den Beamten nicht klar, wem das Gefährt eigentlich gehört, und wem sie damit auch einen saftigen Strafzettel schicken können. Deshalb geht sie mit einem Bild des Autowracks nun an die Öffentlichkeit und bittet um Mithilfe.

Das Autowrack wurde vermutlich am Freitag, 24. November, im Verlauf des Vormittags im Wald abgestellt. Ort ist das Gewann Segelrain neben der Kreisstraße 1050 zwischen Waldenbuch und Schönaich. Die Polizei bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 0 70 31 / 13 25 00.

Die Fahrzeugnummer ergab keinen Treffer

Immerhin, eine Fahrzeugidentifizierungsnummer konnten die Beamten auf dem Blech noch entziffern. Eine solche Nummer wird immer nur einmal vergeben, aus ihr geht eindeutig die Marke und das Modell hervor. Eigentlich, müsste man meinen, lässt sich über diese Nummer der letzte Halter herausfinden. Dem ist aber nicht so. „Über die Nummer gab es keinen Treffer“, sagt Widenhorn, „auch nicht im historischen Datenbestand“. So etwas kann passieren, wenn das Auto nicht von hier stammt oder so alt und bereits so lange abgemeldet ist, dass die Papiere nicht in digitaler Form vorliegen.

Jedenfalls, davon gehen die Ermittler aus, „stand das Auto schon länger in einer Garage oder einer Scheune“, sagt Widenhorn. Mutmaßlich dürfte es sich bei dem Auto um einen Volkswagen Pickup handeln. Über den Hersteller versucht die Polizei nun mehr herauszufinden. So könnte VW in seinen Unterlagen das Baujahr und zum Beispiel auch die ursprüngliche Fahrzeugfarbe finden.

Die Polizei bittet Zeugen um Mithilfe

Kann der letzte Besitzer ermittelt werden, kommt auf ihn auf jeden Fall eine Anzeige wegen illegaler Abfallentsorgung zu. Das ist lediglich eine Ordnungswidrigkeit, wobei noch weitere Kosten für die Entsorgung auf die Rechnung kommen. „Wenn auch noch Flüssigkeiten wie Öl und Benzin auslaufen, ist es eine umweltgefährdende Abfallentsorgung, und das ist eine Straftat“, sagt Widenhorn.

Dass Fahrzeuge irgendwo abgestellt und mutmaßlich entsorgt werden, ist übrigens nicht selten. So wollte die Gemeinde Steinenbronn erst vor wenigen Monaten einen Radlader versteigern, den jemand am Straßenrand abgestellt hatte. Es fand sich aber kein Bieter. In Echterdingen stand vergangenes Jahr ein Auto aus Spanien monatelang in einem Wohngebiet und ärgerte die Anwohner. Als die Verwaltung tätig wurde, kam der Besitzer, der längst wieder auf die iberische Halbinsel zurückgekehrt war, und holte sein Auto ab.