Für die anstehende Waldheimsaison sucht die Diakonin Frauke Stevenson noch freiwillige Mitarbeiter. Auch Plätze für die jungen Besucher sind noch frei.

S-West/Botnang - Der Besucher muss den steilen Weg ganz hinab laufen, um zu erkennen, wie viel Platz zum Spielen das Waldheim in Botnang bietet. Oben am Eingang befinden sich der Spielplatz und die Gaststätte Johannesgarten, weiter unten liegen Hütten, eine große Terrasse, ein Spielfeld und eine weitläufige Wiese, die direkt an den Wald grenzt. Eine Holzrutsche schlängelt sich den Hang hinab. „Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich gleich, dass ich hier gut arbeiten kann“, sagt Frauke Stevenson. Im Dezember hat die 26-jährige Diakonin ihren Dienst beim Evangelischen Kirchenkreis Stuttgart angetreten und wird diesen Sommer das erste Mal die Waldheimfreizeit in Botnang leiten, zu dessen Einzugsgebiet auch der Stuttgarter Westen gehört.

 

Über fünf Wochen hinweg können insgesamt 1000 Kinder das Waldheim besuchen, den Tag in der Natur verbringen, tanzen, Theaterspielen und Ausflüge zusammen mit den Leitern gestalten. Das Besondere an Botnang sei, so Stevenson, dass hier schon Kinder von vier Jahren an ins Waldheim kommen können. Und die Eltern können ihre Kinder wochenweise anmelden. „Das war früher schon ausnahmsweise möglich, seit diesem Jahr werben wir aber damit“, sagt die Diakonin. In Zeiten, in denen beide Eltern berufstätig sind, bedarf es einer gewissen Flexibilität. „Das Waldheim ist auch ein Betreuungsangebot“, sagt Stevenson.

Kein Stamm an Mitarbeitern vorhanden

Die Anmeldephase für die Freizeit, die am 30. Juli beginnt, läuft bereits. Plätze sind noch frei, für gewöhnlich sind diese aber am Ende alle belegt. Eine größere Herausforderung stellt für die junge Diakonin die Suche nach ehrenamtlichen Mitarbeitern dar. Das Leitungsteam, das sich aus ihr und sechs Freiwilligen zusammensetzt, steht. „Wir brauchen aber noch zwischen 15 und 25 weitere Helfer“, sagt sie. Als Neue kann sie auf keinen festen Mitarbeiterstamm zurückgreifen. „So eine Gemeinschaft muss erst wieder entstehen“, sagt sie. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die während der Freizeit jeweils eine Gruppe begleiten, sollten mindestens 16 Jahre alt sein. Sie bekommen ein Vorbereitungsseminar, in dem sie die biblischen Inhalte, Ausflugsideen und das kreative Programm besprechen, aber auch lernen, wie Gruppendynamik funktioniert, wie man eine Gruppe leitet und was es bedeutet, eine Aufsichtspflicht zu erfüllen.

„Im Gegenzug können sie in hohem Maße ihre eigenen Stärken und Talente einbringen, ihre Zeit in der Natur mit Kindern verbringen und neue Leute kennenlernen“, sagt Stevenson. Die Aufwandsentschädigung von 40 Euro pro Woche im ersten Jahr habe eher symbolischen Charakter. „Am Ende der Saison gibt es für alle Mitarbeiter ein großes Fest und auch zwischendrin gibt es immer wieder besondere Abende als Dankeschön“, sagt Stevenson.

Jugendliche aus West und Botnang bevorzugt

Das erste Vorbereitungsseminar ist am 23. Juni. Bis dahin will Frauke Stevenson weiter alle Jugendeinrichtungen in Botnang und im Stuttgarter Westen abklappern, eventuell auch ihre Fühler in Richtung des Waldheims im Feuerbacher Tal ausstrecken. „Es wäre mir schon am liebsten, wenn ich das mit Jugendlichen stemmen kann, die aus dem Einzugsgebiet kommen“, sagt sie. Sie ist guter Dinge, dass sich noch freiwillige Helfer finden. Dass es sich lohnt, weiß die 26-Jährige aus eigener Erfahrung. Sie war als Jugendliche selbst Waldheimhelferin. Im Waldheim hätten sowohl die Kinder als auch die Jugendlichen einfach eine gute Zeit.