Viele Niedriglohnsektoren der deutschen Wirtschaft werden von Wanderarbeitern aus Osteuropa am Laufen gehalten – nicht nur die Fleischindustrie, wo teils skandalöse Bedingungen offenbar werden. Gesetze werden nicht selten ausgehebelt.

Automobilwirtschaft/Maschinenbau: Matthias Schmidt (mas)

Stuttgart - Es ist, als würde der Virus phosphoreszierend die moderne Sklaverei zum Leuchten bringen“, so hat es der Schriftsteller und Deutsche-Buchpreis-Träger Sasa Stanisic dieser Tage in einem Tweet formuliert. Was er als „ausbeuterische Zustände in der Nahrungsmittelindustrie“ bezeichnet, beschäftigt nun auch die Bundespolitik. Die Corona-Infektionen vor allem in Schlachtbetrieben, aber auch die Fälle bei Erntehelfern und auf Baustellen rücken die Arbeitsbedingungen von meist osteuropäischen Arbeitern in Deutschland und die teils skandalösen Zustände in den Massenunterkünften ins Scheinwerferlicht.