Der Arzt Thomas Ulmer hat sich in seiner ersten Runde im Europaparlament um Medizinprodukte gekümmert. In der zweiten Legislaturperiode bekam es der 58-Jährige mit einem besonders strittigen Thema zu tun: den CO2-Grenzwerten für Autos. Klimaschutz und Industriepolitik standen einander gegenüber.

 

Thomas Ulmer, der CDU-Mann aus Heidelberg, war für die umkämpften CO Foto: Ziedler
Rückblickend sagt Ulmer, die Gespräche seien „zäh“ gewesen. Vor allem geriet er als Verhandlungsführer des Parlaments in eine schwierige Position, als seine eigene Parteivorsitzende, Angela Merkel, im vergangenen Sommer einen zuvor von Ulmer und der EU-Ratspräsidentschaft erzielten Kompromiss platzen ließ und neu verhandelt werden musste. Das sei „etwas ungewöhnlich“ gewesen, so der CDU-Politiker diplomatisch.

Er ist trotzdem zufrieden mit dem Ergebnis, nachdem „wir der Bundesregierung ein paar Prozentpunkte entgegengekommen sind“. Vor allem die deutschen Edelmarken Daimler und BMW hatten mehr Flexibilität verlangt. Am Ende einigte man sich, dass das Ziel eines maximalen CO2-Ausstoßes von 95 Gramm pro Kilometer ab dem Jahr 2020 erst mal nur von vier Fünfteln der Fahrzeugflotte erfüllt sein muss. Zudem können sich die Autobauer Elektromodelle höher anrechnen lassen, wenn ihr durchschnittlicher Schadstoffausstoß berechnet wird. „Das Ziel“ , beteuert Ulmer, „bleibt weltweit das ehrgeizigste.“