Die Satirepartei ist mit einem Mandat im Gemeinderat von Hemmingen vertreten. Markus Walker übergibt dieses nun Tobias Schmidt.

Walker geht, Schmidt kommt

 

Die Partei“ hat seit der jüngsten Kommunalwahl im Mai 2019 einen Sitz im Hemminger Gemeinderat. Nun muss Markus Walker, der auch der Chef des Ortsverbands ist, seinen Platz abgeben. Er müsse den Gemeinderat zum 31. Oktober „leider“ verlassen, da es ihn nach dem Abschluss des Studiums beruflich nach Karlsruhe verschlage.

Erfolge: Protest gegen die AfD und Bierbrunnen-Antrag

Der 26-Jährige sagt, die Zeit im Gemeinderat habe ihn sehr geprägt. „Von konstruktiven Debatten bis hin zu unsachlichen persönlichen Fehden habe ich alles erlebt.“ Letztere werde er nicht vermissen. „Auch wenn es meist konstruktive Sitzungen waren, sollten die verbleibenden Gemeinderäte nochmals über vergangene, Kindergarten-ähnliche Streitigkeiten nachdenken“, findet der Elektrotechniker. Seine größten Erfolge? Die lägen „eindeutig“ im Protest gegen die Veranstaltung der AfD im September 2020 sowie „in der Beantragung des Bierbrunnens, der die Nichteinhaltung von geltenden Regelungen bezüglich Anträgen einzelner Gemeinderäte zum Vorschein gebracht hat“.

Jener Antrag Walkers zum Haushalt 2021 führte dazu, dass Anträge nur noch gestellt werden durften, wenn mindestens ein Sechstel der 18 Mitglieder sie unterstützen – wie es die Geschäftsordnung für die Arbeit des Gemeinderats vorsieht. Bis dato konnte die Liberale Barbara von Rotberg ohne wenigstens zwei Mitstreiter ihre Anträge einbringen. Markus Walker kündigte an, weiterhin in Hemmingen und im Landkreis Ludwigsburg in beratender Tätigkeit aktiv zu bleiben, auch ohne ein Amt auszuüben.

7,5 Prozent der Stimmen bei Kommunalwahl

Künftig sitzt Tobias Schmidt für ihn im Gemeinderat. Der 28-Jährige sei ambitioniert und engagiert mit Kernkompetenzen in technischen, praxisnahen Feldern sowie in der aktiven Verfolgung der Bierpreisbremse. Auch seien ihm soziale Themen wie der bezahlbare öffentliche Nahverkehr ein persönliches Anliegen.

Tobias Schmidt sei bürgernah und jederzeit in örtlichen Lokalitäten für Diskussionen bereit. „Die örtliche Kneipenkultur lebt er seit jeher ehrlichen Herzens aus und hat die Unterstützung der Bevölkerung im Rücken“, so Walker. Bei der Kommunalwahl erhielt die Partei auf Anhieb 7,5 Prozent der Stimmen. Sie sei längst keine reine Spaßpartei mehr, betonten die Aktivisten damals.