Ein Stern führt die heiligen drei Könige nach Bethlehem, dem Sternenglanz gebührt in der Weihnachtszeit deshalb eine ganz besondere Aufmerksamkeit. Bei der Weihnachtsvorlesung an der Hochschule für Technik haben Kinder jetzt mehr zu Kometen erfahren.

Stuttgart - Kometen auf ihrem Weg durch das Sonnensystem begleiten und dabei eine ganze Menge lernen: Diese Gelegenheit nutzten am Samstag knapp dreihundert Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. In der Aula der Hochschule für Technik auf dem Campus Stadtmitte fand die alljährliche Weihnachtsvorlesung statt.

 

„Kometen können uns eine Menge über das Sonnensystem erzählen“, beginnt Andreas Beck eine spannende Lehrstunde zur Astronomie und den Gesetzen der Physik. Unterhaltsam erzählt der Professor für Bauphysik von seinen nächtlichen Beobachtungen von der eigenen Terrasse aus mit einem Teleskop. Der Mond ist zu sehen, der Mars und die Venus. Das erste Experiment mit einem im Vakuum platzenden Luftballon zeigt, dass sich Schall dort nicht ausbreitet. Auch im luftlosen Weltraum existieren keine Reibung und kein Schall.

Asteroiden sind Felsbrocken

Dann berichtet Beck von Asteroiden und Schweifsternen. „Asteroiden sind Felsbrocken, Schweifsterne Kometen mit einem Schweif aus Staub und Gas. Sie entstehen, wenn die Kometen der Sonne zu nahe kommen“, sagt Beck. Im vergangenen Jahr konnte man den Kometen Catalina deutlich sehen, Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es im nächsten Jahr wieder einen Super-Kometen geben wird, der am Nachthimmel deutlich zu sehen sein wird. „Gerade ist er noch zu weit weg von der Sonne, aber er kommt langsam näher und wird immer größer und heller“, so Beck.

Ganz einfach soll es außerdem sein, Sternenstaub zu sammeln. „Man muss einfach einen Magnet nehmen, eine Plastikfolie darüber spannen, sonst haften die kleinen Teilchen ewig am Magneten, und rausgehen.“

Zum Abschluss der Stunde dann der große Knall. In einer Plastikflasche werden Wasser, Zitronensäure und Natron gemischt, alles landet in einem langen Rohr. Das entstehende Kohlenstoffdioxid wird zum Treibmittel und die wie eine Rakete angetriebene Flasche katapultiert es mit einem Knall mehrere Meter hoch gegen die Decke der Aula.

Zweimal im Jahr öffnet sich die Hochschule für Kinder

Am Ende sind die jungen Zuhörer begeistert. „Ich fand die Experimente toll. Ich schaue immer gerne in die Sterne und verstehe jetzt ein bisschen mehr“, sagt die zehnjährige Pia. Tobias ist mit seinen sechs Jahren einer der jüngsten Zuhörer. „Die Rakete fand ich am besten“, sagt er begeistert. Für die Hochschule für Technik ist die Weihnachtsvorlesung, die seit dem Jahr 2008 mit Andreas Beck stattfindet, ein Gewinn. Gemeinsam mit der Ostervorlesung öffnet sich die Hochschule in dieser Form gleich zwei Mal im Jahr für den Nachwuchs. „Wir wollen unsere Räumlichkeiten für Veranstaltungen dieser Art nutzen. Die Hochschule soll sich für alle Zielgruppe öffnen und auch die Jüngsten informieren“, sagt Petra Dabelstein von der Hochschule für Technik.

Viel Spaß hat auch Andreas Beck selbst bei der Vorlesung: „Natürlich muss man darauf achten, dass man Fachbegriffe auch anders umschreibt und sich öfter wiederholt, mir macht das alles aber eine Menge Spaß. Ich glaube gerade die Bilder und Experimente bleiben bei den Kindern haften.“