Im Sommer soll die Stellenausschreibung für den Oberbürgermeister-Posten in Weinstadt veröffentlicht werden. Mitte September mit dem Ende der Bewerbungsfrist kann dann der Wahlkampf beginnen.

Weinstadt - Anfang Juli startet der Countdown für die Oberbürgermeisterwahl in Weinstadt. Denn dann soll die Stellenausschreibung im Staatsanzeiger für Baden-Württemberg veröffentlicht werden. So hat es der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstagabend auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen. Bis zum 12. September haben Bewerber Zeit, ihren Hut in den Ring zu werfen.

 

Dann wird sich also zeigen, ob sich einer von jenen, um die sich Spekulationen als potenzielle Oberbürgermeisterkandidaten ranken, tatsächlich aus der Deckung wagen wird. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Ulrich Witzlinger hat zwar alle Gerüchte um seine Person entschieden von sich gewiesen. Aber vielleicht überlegt er es sich ja noch einmal anders, wenn sich tatsächlich „außer einer arbeitslosen Krankenschwester und einem Fitnesstrainer keiner bewirbt“. In solch einem Falle, so hat Witzlinger in einer Unterhaltung mit Parteikollegen verkündet, würde er sich aufstellen lassen. Fast parallel wird nämlich auch in Fellbach ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Auch dort tritt der Amtsinhaber Christoph Palm nicht mehr an. Wer Ambitionen auf einen OB-Sessel hat, steht also vor der Qual der Wahl, ob er seinen Hut in Weinstadt oder in Fellbach in den Ring werfen will – was die Nachfolgersuche für Jürgen Oswald, zu welcher die Gemeinderatsfraktionen bereits ihre Fühler ausgestreckt haben, sicherlich erschweren wird.

Vor dieser Entscheidung würde auch Jochen Haußmann stehen, sollten sich seine angeblichen OB-Ambitionen – für den Fall, dass er nicht mehr für die FDP in den Landtag gewählt wird – bewahrheiten. Er selbst hat dazu bisher keine klare Aussage getroffen. Auf eine Nachfrage unserer Zeitung sagte er jüngst lediglich: „Das ist im Moment kein Thema, da ich für den Landtag kandidiere“ – ob es ein Thema werden könnte, ließ er indes offen.

Sicher ist also nur eines: Am 9. Oktober dürfen die Weinstädter zu den Wahlurnen schreiten. Für den Fall, dass kein Bewerber die erforderliche Mehrheit erreicht, ist für den 30. Oktober ein zweiter Wahltermin angesetzt. Wer auch immer bis dahin alles auf den Wahlzetteln stehen wird, und ob nur die offiziellen Kandidaten Stimmen erhalten, ist längst nicht sicher. Denn bereits bei der vorangegangenen OB-Wahl haben die Weinstädter bewiesen, dass sie für Überraschungen gut sind. Damals notierten sie mehr als 100 eigene Vorschläge und brachten damit das Computerprogramm für die Auswertung zum Absturz.