Der neue Verein „Helfen mit Herz“ hat bereits 63 Mitglieder. Die Gruppe will Menschen, die in eine finanzielle Schieflage geraten sind, unterstützen. Um an Geld zu kommen, haben die Frauen und Männer Autos gewaschen. Weitere Aktionen sollen folgen.

Weissach - Das ist ein echter Service: Einfach das Auto am Waschplatz abgeben, sich bequem zurücklehnen und zusehen, wie andere den Wagen putzen und polieren. Möglich machte das am Wochenende die Aktion „Helfen mit Herz“ in Flacht. Zwölf Mitglieder des gleichnamigen Vereins treffen sich an diesem leicht regnerischen Morgen, um Autos zu waschen. In ihren Job eingewiesen werden sie vom Juniorchef des Cleanparks Flacht, Alexander Fünfer. Er selbst legt mit Hand an bei der Autowäsche für den guten Zweck. Fünfer und seine Mutter Loni sind selbst Vereinsmitglieder und unterstützen die Aktion daher gerne.

 

Manfred Hartmann ist aus Heimsheim hergefahren, um den Service zu nutzen. „Eigentlich werden unsere Autos nie gewaschen“, sagt er lachend, „aber für den guten Zweck sind wir gerne gekommen.“ Die Hälfte aus dem Erlös der Waschmarken geht an den Verein. Und für Kaffee und Kuchen sowie frische Flammkuchen stecken viele noch ein paar Euro extra in die Spendenbox.

Ziel ist es, bedürftige Menschen in Flacht, Weissach und Mönsheim zu unterstützen. Gegründet wurde der Verein „Helfen mit Herz“ im Mai vergangenen Jahres. Aus einer Handvoll Freunde des Skiclubs Flacht ist mittlerweile ein 63 Mitglieder starker Verein geworden. Gleich zu Beginn ging es um konkrete Hilfe. „Aus dem Freundeskreis heraus haben wir schon damals eine junge Frau finanziell unterstützt, die schwer erkrankt ist. Der Schuldenberg für sie und ihren Sohn wuchs immer weiter an, seit sie ein Pflegefall ist“, erzählt der Vorsitzende Frank Bauer. Bei der Pflege konnte der Verein nicht helfen, aber finanziell wollte man ihr eine kleine Stütze bieten. So kam die Idee auf, einen eigenen Verein zu gründen, um noch mehr Menschen helfen zu können. Sehen, helfen, handeln lautet das Motto des Vereins. Der Satzungszweck umfasst die Unterstützung von Menschen, die aus materiellen, körperlichen, geistigen oder seelischen Gründen hilfsbedürftig sind. Außerdem möchten die Vereinsmitglieder sozialen Einrichtungen unter die Arme greifen.

Neben dem fünfköpfigen Vorstand gibt es einen sogenannten Mittel-Verwendungsausschuss, der die Vergabe der Gelder prüft. „Uns ist wichtig“, sagt Bauer, „dass alles, was wir einnehmen, ausschließlich mildtätigen Zwecken zugute kommt.“ Außerdem geht es auch um ganz praktische Hilfe. So unterstützen er und seine Freunde auch bei Behördengängen.

„Gerade ältere Leute brauchen häufig jemanden, der Schnee schippt oder die Wiese mäht“, erzählt Frank Bauer. Auch solche Dienste sollen künftig ehrenamtlich angeboten werden. Hier sucht der Verein derzeit einen Koordinator, der später zwischen Hilfesuchenden und den entsprechenden Freiwilligen im Verein vermitteln wird. „Wir wollen nicht mehr wegsehen, sondern aktiv mit unserem Wissen und unseren Möglichkeiten hilfesuchenden oder in Not geratenen Menschen mit Rat und Tat zur Seite stehen“, sagt Bauer. Allen könne die Gruppe zwar nicht helfen, räumt er ein. Aber den Menschen in der Nähe schon – und zwar schnell, unbürokratisch und gezielt.

Damit dies gelingt, plant „Helfen mit Herz“ eine ganze Reihe von unterschiedlichen Aktionen. Als nächste größere Veranstaltung steht eine Benefizgala auf dem Programm. Am 29. November gibt es ab 18 Uhr in der Weissacher Strudelbachhalle ein buntes Musikprogramm. Für den guten Zweck kostenlos auf der Bühne dabei sind Markus Wohlfahrt, der Bandleader der ehemaligen Klostertaler, Elsbeth Gscheidle mit schwäbischem Kabarett zum Anfassen, die Besenbatscher, die Club 2 Tanzband und Hofnarr Luigi, der durch das Programm führt. Das könnte dem jungen Verein Spenden und auch mehr Aufmerksamkeit bringen.