Mitarbeiter fühlen sich überrumpelt, ziehen den Einwand aber zurück.

Weissach - Großes Missverständnis oder fehlerhafte Informationspolitik? Der Leserbrief der Weissacher Sozialstation in der Montagsausgabe unserer Zeitung hat sicher bei vielen Lesern Stirnrunzeln ausgelöst – angefangen mit der Verwaltungsleitung und dem Bürgermeister von Weissach, Daniel Töpfer. Die Mitarbeiter seien bereits im Juni über alles Wesentliche informiert worden, sagt er auf Anfrage. Die Leitung der Sozialstation hat den Leserbrief gestern Nachmittag dann auch schriftlich widerrufen mit den Worten: „Um weitere Irrtümer zu vermeiden, ziehen wir unseren Leserbrief vom 18. Juli zurück.“ Darüber hinaus wollte sich die zweite stellvertretende Pflegedienstleiterin Heidi Kost nicht äußern.

 

Zum Hintergrund: Daniel Töpfer verkündete vor etwa einer Woche, dass die Sozialstation Weissach fortan einen anderen Träger bekommt. Und zwar die Samariterstiftung. Der Wechsel ist für den 1. Januar 2017 vorgesehen. Darauf verfasste die Leitung der Sozialstation den genannten Leserbrief. In einem Gespräch mit dieser Zeitung – noch vor dem Widerruf – hatte Heidi Kost geschildert, dass es im Juni zwar eine Betriebsversammlung gegeben habe, in der die anstehenden Veränderungen, die Verhandlungen mit der Samariterstiftung und ein möglicher Wechsel zum Jahresende angesprochen wurden. Dass nun wirklich ein Deckel auf die Sache gemacht worden sei, habe die Mitarbeiterschaft jedoch ziemlich überrollt. „Das haben wir erst aus der Zeitung erfahren.“ Daniel Töpfer kann das nicht nachvollziehen: „In dem Gespräch am 6. Juni wurde eins zu eins das mitgeteilt, was später auch veröffentlicht wurde“, sagt er. „Bei dem Gespräch war sogar der Personalrat dabei. Wir wollten die Mitarbeiter ja frühestmöglich einbeziehen.“

Seiner Ansicht nach handelt es sich bei der Angelegenheit um ein Missverständnis. Denn die endgültige Entscheidung sei ja noch gar nicht gefallen. „Der Gemeinderat gab einen Grundsatzbeschluss. Die Vertragsdetails werden aber jetzt erst ausgehandelt.“ Dann muss der Gemeinderat noch einmal sein Votum abgeben. Unabhängig davon sollte man entsprechende Unklarheiten intern diskutieren, befand er, und nicht in der Öffentlichkeit.