Leiter Joachim Trümper war von 1971 bis 1975 Direktor des Astronomischen Instituts der Universität Tübingen. Aus dieser Zeit stammt seine Idee, ein Röntgenteleskop ins All zu schicken. Erst 1990, Trümper war inzwischen am Max-PlanckInstitut für Extraterrestrische Physik in Garching, wurde Rosat unter seiner wissenschaftlichen Leitung gestartet.

 

Teleskop Röntgenstrahlen dringen nicht durch die Erdatmosphäre. In einer Höhe von 580 Kilometern konnte Rosat aber mehr als 80.000 Röntgenquellen am Himmel entdecken: Schwarze Löcher, Neutronensterne und vieles mehr. Zur Überraschung der Forscher kam Röntgenstrahlung auch von kalten Objekten: dem Mond, Planeten und Kometen. Die Spiegel des Röntgenteleskops waren so glatt geschliffen, dass sie, so Trümper, lange im Guinnessbuch der Rekorde standen. DLR-Chef Johann-Dietrich Wörner führt die Gleitsichtbrille auf die damals bei Zeiss in Oberkochen entwickelte Schleiftechnik zurück.

Mission Rosat war für eine aktive Zeit von 18 Monaten konzipiert. Am Ende funktionierten Teile der Messapparaturen achteinhalb Jahre lang, bis Februar 1999. 4000 Wissenschaftler aus 26 Ländern haben mit dem Observatorium Erkenntnisse über das Weltall gesammelt und veröffentlicht.