Chaos auf den Autobahnen, gestrandete Fahrgäste an den Bahnhöfen: In Zentralchina verhagelt das Winterwetter zahlreichen Menschen die Reise. Der Wintereinbruch kommt denkbar ungelegen.

Peking - Ungewöhnlich heftige Schneefälle und Frost haben in Zentralchina während der Hauptreisezeit vor dem nahenden Frühlingsfest zu langen Staus sowie Zug- und Flugausfällen geführt. Besonders hart traf es nach offiziellen Angaben die Provinzen Henan, Hubei und Hunan.

 

Das chinesische Staatsfernsehen zeigte zahlreiche Straßenarbeiter, die Schnee von den zugeschneiten Autobahnen schippten. Die Behörden schlossen demzufolge zahlreiche Mautstellen, wodurch die jeweiligen Autobahnabschnitte gesperrt waren.

Dem Staatsfernsehen zufolge saßen manche Reisende bis zu zehn Stunden auf der Autobahn fest, weil nichts mehr voranging. Das Winterwetter wirkte sich auch auf den Schienen- und Flugverkehr aus. Am Bahnhof in Wuhan, der Provinzhauptstadt Hubeis, fielen bei Eis und Schnee Dutzende Zugverbindungen aus. Der Flughafen der Millionenstadt schloss wegen der Witterung vorübergehend seine Start- und Landebahnen.

Chinesisches Neujahr steht bevor

Die Wetterbehörde hatte vor starken Schneefällen und heftigem Winterwetter im Vorfeld des Frühlingsfestes, das in diesem Jahr auf den 10. Februar fällt, gewarnt. In Hunan starb ein Mensch, als das Dach eines Marktes in der Stadt Yiyang unter den Schneemassen einstürzte. Mehrere Menschen wurden verletzt. Für die kommenden Tage rechnen die Meteorologen mit weiteren Schneefällen.

Das Frühlingsfest, das auch als chinesisch Neujahr bekannt ist, gehört in China zu den wichtigsten Feiertagen. Weil das gesamte Land Ferien hat, reisen dafür jedes Jahr Millionen von Menschen zu ihren Familien zurück. Das Transportministerium rechnete in diesem Jahr mit ungefähr neun Milliarden Reisen rund um das Frühlingsfest. Die Statistiker zählen dabei in der Regel jeden Reisenden einzeln. Für eine vierköpfige Familie, die in den Urlaub fährt, würden also vier Reisen berechnet.