Kommen wir uns in Coronazeiten als Mitmenschen abhanden? Würdige Abschiede von Sterbenden sind oft nicht möglich. Nicht nur der Bundespräsident ist alarmiert. Können wir dagegenhalten?

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Seelischer Schmerz ist still. Das macht es leicht, ihn nicht zu hören – oder nicht wahrnehmen zu wollen. Markerschütternd still kann es sein, wenn Menschen trauern. Denn Trauer macht oft kraft- und sprachlos. Groteskerweise ist das Wegschauen in den zurückliegenden Monaten noch ein bisschen leichter geworden. Die Nachrichten melden zwar die Zahl der Corona-Infizierten und der Menschen, die in Zusammenhang mit der Krankheit gestorben sind. Fast wie der Dax, der Dow-Jones-Index und der Wetterbericht gehören sie inzwischen in unser Leben. Gleichzeitig sind die Menschen aber nicht sichtbar.