Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)
 

In künstlerischer Hinsicht ist der Wiener Rapper Money Boy, der sich seit Kurzem Why SL Know Plug nennt, egaler als egal. Sebastian Meisinger, wie der semitalentierte Musiker bürgerlich heißt, wird aber als Erfinder einer sprachlichen Verknappungsstrategie gefeiert, die bei Twitter ihren Anfang nahm. Weil man bei dem Kurznachrichtendienst auf 140 Zeichen begrenzt ist, begann Meisinger, das Pronomen eins durch die Ziffer 1 zu ersetzen. Der Trend gipfelte im Satz „Was ist das nur für 1 Life“, der es in den Sprachgebrauch geschafft hat. Permanent ironische Millennials kommentieren damit bemerkenswerte Situationen.

Ein weiterer Internet-Trend ist das Benutzen des Halbsatzes „von... her“: „Was ist das nur für 1 toller Künstler von Musik her“, ist eine fragwürdige Art, sich auszudrücken. Mittlerweile wird dieser Syntax-Unfall sogar meist „vong... her“ geschrieben. Diese sprachliche Idee ist laut jetzt.de Sebastian Zawrel zuzuschreiben. Der Erfinder der Facebook-Seite „Nachdenkliche Sprüche mit Bilder“, die den Trend zum grammatikalisch fragwürdigen Kalenderspruch mit Katzenbild persifliert, hat zur Verbreitung dieser Stümmelsprache maßgeblich beigetragen. Klingt schlimm, es geht aber noch schlimmer: Die Sparkassen-Gruppe hat im vergangenen Jahr mit dem Satz „Wenn man 1 gute Bank hat vong Vorsorge her“ geworben.