Von diesem Donnerstag an zeigt der Verein Kinokult wieder Filme im Gewölbekeller des Großen Hauses in Schmiden. Auch der Termin fürs Sommernachtskino im Fellbacher Rathaus-Innenhof steht fest – vom 14. bis 21. August.

Fellbach - Zugegeben, bei den aktuellen Gewächshaustemperaturen steht in der vermeintlichen Nachcorona-Phase vielen der Sinn wohl eher nach dem Besuch eines Biergartens. Andererseits gibt es sicher auch eine Menge Cineasten, die sich endlich wieder nach einem gemeinsamen Kinoerlebnis in abgedunkelten Sälen vor großer Leinwand sehnen. Im Schmidener Programmkino Orfeo jedenfalls spüren die Verantwortlichen, dass das Interesse zuletzt deutlich zugenommen hat: „Die Leute fragen nach, wann wir wieder öffnen, und freuen sich, dass wir nun wieder loslegen.“

 

Dieser Restart erfolgt am Donnerstag dieser Woche. „Es ist nun in Sicht – das Projektorlicht am Ende des Tunnels“, sagt die Orfeo-Leiterin Melanie Hoffmann lächelnd und voller Vorfreude. Nach acht Monaten pandemiebedingter Schließung findet die langersehnte Kino-Wiedereröffnung am 1. Juli statt – und auch der Verein Kinokult, der in Ludwigsburg das Caligari, das Luna Lichtspieltheater und das Scala sowie in Schmiden das Programmkino Orfeo betreibt, öffnet seine Säle für eine abwechslungsreiche Filmauswahl. Melanie Hoffmans Empfehlungen: „Also runter vom Sofa, rein ins Kino! Endlich wieder Filmgenuss auf großer Leinwand, mit bestem Ton und in bequemen Sesseln.“

Wenn der Sandstein im Gewölbekeller rieselt

Damit die Filmfans die Treppe zum Kellergewölbe des Großen Hauses in der Butterstraße 1 in Schmiden hinabsteigen können, muss dort allerdings erst mal klar Schiff gemacht werden. Denn wenn monatelang kein Betrieb ist, kommen auch die Mitarbeiter nur selten vorbei. Deshalb also Staubsauger an und Wassereimer samt Putzlumpen bereitgestellt – und los geht das Großreinemachen. „Sie glauben nicht, wie der Sandstein rieselt“, sagt Melanie Hoffmann mit Verweis aufs Gewölbe, „da ist mittlerweile eine ordentliche Staubschicht zu entfernen.“

Ansonsten stehen neue Desinfektionsmittel und frisches Popcorn für den Donnerstag bereit. „Wir legen allerdings nicht ganz so abwechslungsreich wie sonst los, sondern eher entspannt und gemäßigt“, sagt die Programmleiterin. Also nicht wie in der Hochphase vor dem Lockdown mit dem nächsten Film am nächsten Tag.

Auftakt mit „Weißbier im Blut“

So gibt es in der ersten Woche von Donnerstag bis Dienstag am Vorabend um 17.45 Uhr (am Mittwoch bereits um 17 Uhr) sowie im Hauptprogramm um 20.15 Uhr „Weißbier im Blut“. Den Passauer Kommissar in dem Krimi aus Niederbayern spielt Sigi Zimmerschied.

„Die Stimme des Regenwaldes“ heißt der 142-minütige Streifen des Schweizer Regisseurs Niklaus Hilber – zu sehen ausschließlich am Mittwoch, 7. Juli, um 19.30 Uhr im Orfeo. Er spielt 1984 im Dschungel von Borneo, wo der nomadische Stamm der Penan von der massiver Zerstörung und Abholzung ihrer Wälder bedroht ist.

Maximal ein Drittel darf belegt werden

In den Folgewochen sind noch teils bei der Berlinale gepriesene oder oscarnominierte beziehungsweise -prämierte Streifen zu sehen, etwa „Minari“ (ab 15. Juli) und „Nomadland“ (ab 22. Juli).

Normalität ist im Orfeo natürlich trotzdem noch nicht erreicht. Die Komplettbesetzung der knapp 100 Plätze ist vorläufig nur ein Wunschtraum, der Saal darf nur bis zu einem Viertel oder Drittel gefüllt sein. Abstände müssen eingehalten werden, im Foyer ist der Mund-Nasenschutz vorgeschrieben. Die „3-G-Regel“ – getestet, genesen oder geimpft – ist derzeit jedoch angesichts der Sieben-Tages-Inzidenz von deutlich unter 35 nicht nötig.

Open-Air-Kino im Rathaus-Innenhof

Erfreulich zudem für alle Freunde des Filmvergnügens unter freiem Himmel: Das Fellbacher Open-Air-Kino im Rathaus-Innenhof findet vom 14. bis 21. August statt. Das Programm steht noch nicht fest, Melanie Hoffmann sagt, es werde Ende Juli bekannt gegeben. Infos zum Programm und zu den Karten unter www.kinokult.de, Telefon 0711 / 51 68 12.

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