Anja Dauschek, die Leiterin des Planungsstabes Stadtmuseum, ist von der späteren Eröffnung nicht begeistert: „Wir wären gerne früher eingezogen.“ Aber die zusätzlichen Arbeiten seien zwingend, so dass man am neuen Termin nichts ändern könne. Ihr Team wolle zumindest versuchen, von 2015 an mit stadthistorischen Ausstellungen im Rathaus Präsenz zu zeigen, um die lange Wartezeit zu überbrücken.

 

Im Gemeinderat wird man vermutlich die Nachrichten zähneknirschend zur Kenntnis nehmen, aber nicht intervenieren. Planungen und Museumskonzept seien so weit gediehen, dass man nichts mehr in Frage stellen könne, sagte Alexander Kotz, der Fraktionschef der CDU. Ob dies in anderen Fraktionen ähnlich gesehen wird, war gestern nicht zu erfahren. Aus der Verwaltung ist allerdings ein gewisses Stöhnen zu vernehmen: Wenn man gewusst hätte, was im Wilhelmspalais alles auf einen zukomme, hätte man vielleicht einen anderen Standort bevorzugt, heißt es. Dass die Statue Wilhelms II. vor dem Palais verschwunden ist, hat indes nichts mit der verzögerten Eröffnung des Museums zu tun. Die Figur des Königs von Württemberg ist mit seinen zwei Spitzhunden Ali und Ruby vielmehr in Urlaub geschickt worden. Sowohl Wilhelm als auch die Bronzefigur „Sitzender lesend“ aus dem Garten der Stadtbücherei werden für die Dauer des Umbaus in der Stadtgärtnerei am Fasanenhof aufgestellt. „So können sie am besten vor Bauschäden geschützt werden“, erklärt Anja Dauschek. Wilhelm II. soll zur Einweihung des Stadtmuseums zurückkehren, der „Lesende“ kommt dagegen zur neuen Bibliothek an den Mailänder Platz.