Die Firma Winkels, der größte Getränke-Logistiker Baden-Württembergs, hat seinen Hauptsitz jetzt nach Sachsenheim geholt. Damit sind Produktion, Logistik und Verwaltung vereint.
Das Wasser kommt ohnehin schon zum großen Teil aus dem Kreis Ludwigsburg. Nun soll hier auch das Geld sprudeln: Die Firma Winkels, der größte Getränkelogistiker in Baden-Württemberg, hat ihren Hauptsitz von Karlsruhe nach Sachsenheim verlegt. Am Donnerstag wurde das neue Verwaltungsgebäude im Sachsenheimer Gewerbegebiet Eichwald offiziell eingeweiht.
Mit dem Umzug will Gerhard Kaufmann, geschäftsführender Gesellschafter von Winkels, direkt an die Quelle: Die Verwaltung soll bei der Produktion und der Logistik angesiedelt werden. „Die Zentrale muss dort sein, wo das Herz der Firma ist. Und das ist hier“, erklärte Kaufmann die Entscheidung für den neuen Standort. Zudem befinde man sich nun in der Mitte des Verbreitungsgebietes im Südwesten, nicht mehr am Rande wie in Karlsruhe. Dort hatte der Sprudelkonzern zwar ebenfalls nach Erweiterungsmöglichkeiten gesucht, doch der Standort konnte dem im Kreis Ludwigsburg nicht das Wasser reichen: „In Karlsruhe ist alles dicht, dort gibt es keine Flächen mehr“, sagt der Geschäftsführer.
Winkels will weiter auf Erfolgswelle schwimmen
In Sachsenheim dagegen sieht Kaufmann genügend Raum, um weiter auf der Erfolgswelle zu schwimmen: Winkels steigerte seinen Umsatz von 220 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 314 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Mehr als 400 Millionen Flaschen verkaufte der Wasserkonzern 2011. Und im neuen Verwaltungsgebäude im Eichwald ist neben den 60 bereits am Standort Beschäftigten noch Platz für 30 weitere Mitarbeiter – 15 Kräfte sind derzeit für die Zentrale im Außendienst tätig.
Der neue Firmensitz ragt als Kubus über den Gewerbepark. Das sei auch aus städtebaulicher Sicht von Vorteil, erklärte der Architekt Reiner Hahn. Schließlich seien die meist außerhalb liegenden Gewerbegebiete inzwischen mindestens so wichtig wie das Zentrum einer Kommune. Horst Fiedler, Bürgermeister von Sachsenheim und Vorsitzender des Zweckverbandes Eichwald, jedenfalls betont, dass der neue Firmensitz eine große Bedeutung für seine Kommune habe. Nicht zuletzt freut Horst Fiedler sich wohl auf die dadurch stärker sprudelnde Gewerbesteuerquelle.
Sprudelkonzern ist seit 1964 im Landkreis aktiv
Im Kreis Ludwigsburg ist der Wasserkonzern bereits seit 1964 aktiv – seitdem ist die Produktion im Fluss: Damals kaufte Winkels die Fontanis-Mineralquelle in Sachsenheim-Spielberg. Sechs Jahre später folgte der Kauf der Firma Früwe Natursaft in Sersheim, wohin dann die gesamte Saftproduktion aus Karlsruhe verlegt wurde. 1972 kam zusätzlich die Alwa-Mineralquelle dazu. Weil der Standort inzwischen aus allen Nähten platzte, wurde 1986 ein Zentrallager in Sersheim gebaut. Nachdem die Mineralwasserproduktion rasant gestiegen war, verlagerte man 2005 das Zentrallager von Sersheim nach Sachsenheim.
Der Getränkemogul produziert und vertreibt vor allem Mineralwasser, aber auch Limonaden und Fruchtsaftschorlen. Unter anderem gehören die Marken Alwa, Fontanis und Griesbacher zu dem Sprudelkonzern. Produziert wird in Sersheim, Sachsenheim-Spielberg, Bad Peterstal-Griesbach im Schwarzwald sowie in Aspach-Rietenau – die Rietenauer Mineralquellen wurden allerdings erst im vergangenen Jahr erworben. Zudem übernahm Winkels 2011 die Mannheimer Pro-Getränke-Gruppe sowie eine Beteiligung an der Firma Gross+Klein. Damit habe man sich die Marktführerschaft im Südwesten gesichert, heißt es aus dem Konzern. Neben Sachsenheim befinden sich Logistikstandorte auch in Mannheim, Karlsruhe, Donaueschingen und Neuenkirchen.