Winnenden Mädle als Alleinstellungsmerkmal

Winnenden wird 800 Jahre alt. Und feiert den Geburtstag mit dem Mädlesfest in Anlehnung an die im 13. Jahrhundert von Gottfried von Neuffen besungene Winnenderin.
Winnenden - Der traditionelle Wonnetag am 20. Mai ist im Winnender Jubiläumsjahr zum Mädlestag umfirmiert worden. Schließlich feiert die große Kreisstadt in diesem Jahr ihre Erhebung zur Stadt vor 800 Jahren anno 1212. Nach dem Festakt mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Januar ist der Mädlestag nun der zweite Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten.
Brunnenfigur mit Gottfried und seiner Angebeteten
Um 11 Uhr soll auf dem Marktplatz die neue, von dem Weinstädter Kunstprofessor Karl Ulrich Nuss angefertigte, lebensgroße Brunnenfigur feierlich enthüllt werden. Sie zeigt den berühmten Minnesänger Gottfried von Neuffen eng umschlungen mit dem von ihm vor 800 Jahren besungenen Winnender Mädle. Über die erste literarisch erwähnte Winnender Bürgerin wisse man zwar nicht viel, aber immerhin, dass sich der Minnesänger heftig in sie verliebt hat, sagt der Oberbürgermeister Hartmut Holzwart: „Beiden gebührt ein herausragender Platz in unserer Stadtgeschichte.“
Gottfrieds Winnendenlied, das – quasi als städtisches Alleinstellungsmerkmal – in der wichtigsten deutschen Liederhandschrift des Mittelalters, dem „Codex Manesse“ von 1304, enthalten ist, kündet nicht nur von der glühenden Liebe des Sohns von Stadtgründer Heinrich von Neuffen zu jener bürgerlichen jungen Dame, sondern auch von derjenigen zu seiner Heimatstadt.
Zwölf Junge Damen bewerben sich als „Winnender Mädle“
Das Winnender Mädle kommt nicht nur in Form einer 66 000 Euro teuren Brunnenfigur zu Ehren, für die laut OB Holzwarth bereits rund 46 000 Euro an Spenden eingegangen sind. Beim Mädlestag wird es sozusagen in Fleisch und Blut wieder auferstehen. Denn in einem Castingwettbewerb hat die Stadt sich auf die Suche nach einer sympathischen jungen Frau gemacht, die als „Winnender Mädle“ im Jubiläumsjahr und vor allem beim großen Mädlesfest am 7. und 8. Juli die Stadt repräsentieren soll. 18 Damen zwischen 16 und 25 Jahren haben sich beworben, zwölf von ihnen stehen im Finale. Die Zwölf sei einfach die richtige Zahl angesichts des Bezugs auf das Jahr 1212, erläuterte dazu die Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins, Franka Zanek. Die jungen Damen werden sich am Mädlestag von 13 Uhr an unter anderem in historischen Gewändern präsentieren und ein gewisses Maß an Wissen über die Stadthistorie beweisen müssen. Eine fachkundig und prominent besetzte Jury wird die Mädleskür um 17 Uhr auf dem Marktplatz vornehmen.
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