Ein rühriger Förderverein sorgt nicht nur für Programm in der Alten Kelter. Er hat das Gebäude, das Eigentum der Stadt ist, mit viel Geld und noch mehr Schweiß umgebaut und renoviert.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Zuerst mal hieß es: Schaffen! Nachdem die Winnender Weingärtnergenossenschaft die 1905 erbaute Kelter zu Gunsten eines Neubaus an der Westumfahrung aufgegeben hatte, ging der frisch gegründete Förderverein Alte Kelter daran, das Gebäude umzubauen. „Das war eine ziemlich staubige Angelegenheit“,erzählt Gudrun Obleser, die zusammen mit Heinz Egner, Heidi Schilling und Volker Schweickhardt nicht nur zum Vorstand, sondern auch zu den treibenden Kräften des aktiven Vereins gehört.

 

Dieser feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen – in der Kelter versteht sich. Am kommenden Freitag, 23. Mai, beginnt um 18 Uhr das Geburtstagsprogramm „Bunte Bühne“ im Theater. Danach gibt es einen Empfang im Veranstaltungssaal. Dazu ist jedermann eingeladen.

Die Sanierung ist in drei Bauabschnitte aufgeteilt

Jenem Saal war auch die erste von drei Bauphasen gewidmet. Mehr als ein Jahr waren die Vereinsmitglieder damit beschäftigt, die Wände, den Boden und die Decke in Schuss zu bringen. Heute nutzt den Raum nicht nur die Stadt, der die Kelter gehört, gerne als Veranstaltungsort. „Wer will, kann hier auch seinen runden Geburtstag feiern“, sagt Gudrun Obleser. Der Verein behalte sich jedoch vor zu entscheiden, an wen er vermiete und: „Der Mieter muss dazu Fördermitglied werden.“

Rund 300 Mitglieder habe der Verein. „Davon sind ein Dutzend bis 20 aktiv“, sagt Heidi Schilling, die nicht nur die Chronistin des Vereins ist, sondern auch den Bücherflohmarkt managt, der neben dem Theater und dem Veranstaltungssaal das dritte wichtige Element der Kelter bildet. Unter den Mitgliedern seien viele Körperschaften, darunter die Weingärtnergenossenschaft und der Winnender Gesangverein Urbania.

„Dieser hat hier früher jährlich ein viertägiges Kelterfest veranstaltet. Das war legendär“, erinnert sich Obleser. Dort, wo heute die Zuschauerreihen des Theaters sind, sei früher der Tanzboden gewesen. Zum Geburtstag lassen es sich die Urbania-Sänger nicht nehmen und singen am Freitag der Kelter und ihrem Förderverein ein Ständchen. Am Samstag um 19 Uhr gibt es dann Remstal-Dixxie mit „Dr. Jazz“ und am 12. Juli von 20 Uhr an ein Konzert des Salonorchesters „Mélange“. Die Karten kosten jeweils zwölf Euro.

Stuhl-Paten werden kaligrafisch am Eingang verewigt

100 Plätze umfasst das Theater in der Alten Kelter. Dieses hat sich in seinem knapp zweijährigen Bestehen zu einer sehr beliebten Bühne gemausert. Zum Geburtstag hat sich der Verein deshalb etwas besonderes ausgedacht: Wer will, kann 80 Euro spenden und wird so symbolisch zum Besitzer eines der 100 Stühle. Der Name des Sponsors wird am Eingang kalligrafisch festgehalten. 30 Stühle haben bereits einen Sponsor gefunden.

„Unsere Kulturveranstaltungen sind nicht subventioniert. Darum ist der Eintritt bei uns manchmal etwas teurer“, betont Gudrun Obleser. Die Arbeit in der Kelter werde zudem ausnahmslos durch ehrenamtliches Engagement getragen. „Der Verein finanziert sich komplett durch Mitgliedsbeiträge, Vermietungen, den Bücherflohmarkt und Einnahmen aus Veranstaltungen.“