Nach dem Anschlag auf Ausländer in Winterbach ist gegen zwei Männer Anklage erhoben worden.

Stuttgart/Winterbach - Fünf Monate nach dem Brandanschlag auf Ausländer in Winterbach (Rems-Murr-Kreis) hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage gegen zwei 21-jährige Rechtsradikale erhoben. Ihnen wird unter anderem versuchter Mord zur Last gelegt, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte.

 

Die beiden Männer sollen eine Gartenhütte angezündet haben, in der sich fünf Männer eingeschlossen hatten. Die Angeklagten leugnen die Tat. Am 10. April hatten sich fünf türkisch- und italienischstämmige Männer in einer Gartenhütte verbarrikadiert, nachdem sie mit einer Gruppe Rechtsradikaler in Streit geraten waren.

Billigend in Kauf genommen, dass Ausländer sterben

Die Angreifer sollen gedroht haben, die Hütte in Brand zu setzen. Einer der Angeklagten aus dem Kreis Ludwigsburg soll einen brennenden Ast aus einem Lagerfeuer genommen und damit eine Kletterpflanze sowie den Schuppen selbst angezündet haben. Der andere Mann aus dem Rems-Murr-Kreis habe neben ihm gestanden.

Beide hätten billigend in Kauf genommen, dass die Ausländer zu Tode kommen könnten. Die Beschuldigten sitzen seit Mai in Untersuchungshaft. Die jungen Ausländer konnten sich in letzter Minute leicht verletzt ins Freie retten. Auf der Flucht wurde einer der Männer von drei Tätern zusammengeschlagen und verletzt. Die Polizei hatte auf der Suche nach den Tätern zahlreiche Wohnungen auch außerhalb von Baden-Württemberg durchsucht.

Gegen weitere 38 Beschuldigte werde immer noch ermittelt. Zu ihnen zählen auch zwei Männer, die vorrübergehend in Haft genommen worden waren.