Wird das Wetter draußen ungemütlicher, wird es auch beim Camping im Zelt oder Wohnwagen schnell kalt. Um das Zelt vor dem Schlafengehen auf eine angenehme Temperatur zu bringen, kann eine Zeltheizung aufgestellt werden. Doch welche Campingheizung ist die passende?

Eine Zeltheizung kann im Wohnwagen oder Zelt ordentlich einheizen und für angenehme Temperaturen sorgen. Doch welche Heizung eignet sich für welche Nutzung und gibt es Sicherheitsvorkehrungen, die man beachten sollte?

 

Kann man ein Zelt heizen?

Die kühlen Temperaturen im Herbst und Winter müssen nicht das Aus für den Campingurlaub im Zelt bedeuten. Denn auch ein Zelt kann man heizen. Für ein kleines Zelt genügt hierbei eine elektrische Zeltheizung oder kleine Gasheizer. Ist man mit vielen Personen in einem Familienzelt unterwegs und man möchte mehr als nur eine Sitzecke heizen, braucht es doch eine größere Heizung mit mehr Leistung.

Wie funktioniert eine Zeltheizung?

Ob elektrische Heizung, Gasheizung oder ein Petroleumofen für warme Winterabende im Zelt - mit welchen Lösungen man sein Zelt schnell aber auch langfristig aufheizt und wie die verschiedenen Optionen funktionieren. 

Elektrische Heizung

Das Heizen mit einer elektrischen Zeltheizung ist eine der einfachsten Optionen, um das Zelt im Winter schön warm zu bekommen. Hat man den Stecker in der Steckdose platziert, kann es auch schon losgehen. Diese Modelle sind in der Regel auch recht kompakt und nehmen so im Zeltinneren nicht viel Platz weg. Im Grunde lassen sich Elektroheizungen in zwei Arten unterteilen:

  • Direktheizungen: Gibt Wärme direkt ab
  • Speicherheizungen: Gibt Wärme über den Tag verteilt ab

Zu den Direktheizungen, die fürs Camping geeignet sich, gehören:

  • Radiatoren: Ein geschlossenes System, das mit Öl befüllt wird, welches über einen Heizstab erwärmt wird. Wärme verteilt sich recht langsam im Raum, da kein Lüfter vorhanden ist,
  • Konvektoren: Sorgt für Luftzirkulation. Zieht kalte Luft am Boden an und erwärmt diese. Die erhitzte Luft steigt nach oben und sinkt wieder ab, wenn sie sich abkühlt.
  • Heizlüfter: Heizt zwar schnell, aber nur über einen kurzen Zeitraum auf. Im Dauerbetrieb meist sehr kostspielig.
  • Infrarotheizungen: Erwärmt die Objekte, die sich im Raum befinden und nicht die Luft im Raum.

Für große Zelte sind elektrische Heizungen in der Regel eher ungeeignet. Im Vergleich zu anderen Varianten, heizt eine elektrische Heizung recht langsam. Mögliche Sicherheits-Features, die Camper bei Elektroheizungen finden könnten, sind die Umstoßsicherung und der Überhitzungsschutz. Fällt die Heizung um, oder überhitzt das Gerät, schaltet es sich dann automatisch ab. Stromheizungen funktionieren in der Regel lautlos und produzieren außerdem keine schädlichen Abgase, weshalb man sie auch in geschlossenen Räumen verwenden kann.

Viele elektrische Heizlüfter arbeiten mit einer Leistung von 2000 Watt. Die volle Leistung lässt sich nur auf gut abgesicherten Campingplätzen nutzen. Über die Gegebenheiten vor Ort sollte man sich vor seinem Aufenthalt informieren.

Gasheizung fürs Camping

Mit diesen Geräten lassen sich auch größere Zelte in kürzerer Zeit aufheizen. Zum Gebrauch benötigt man passende Gaskartuschen. Im Verbrauch ist die Gasheizung etwas teurer. Die Zeltheizung brennt ohne offene Flamme, was ein großes Plus in Punkto Sicherheit ist. Besonders wichtig ist es hier, das Zelt regelmäßig durchzulüften, damit eine vollständige Verbrennung stattfinden kann. Denn bei unvollständiger Verbrennung wird Kohlenmonoxid freigesetzt. Die Modelle, die mit einer fünf oder elf Kilogramm schweren Gasflasche betrieben werden, sind im Vergleich zu anderen Heizungslösungen recht schwer und deshalb nur bedingt tauglich als Zeltheizung. Nach vorheriger Abnahme durch den TÜV kann eine solche Heizung aber im Wohnwagen platziert werden.

Folgende Arten von Gasheizungen gibt es:

  • Katalytofen: Besonders beliebt für Wohnwagen. Diese Öfen sind stromunabhängig und erzeugen die Wärme durch die katalytische Verbrennung von Flüssiggas. Diese Heizmethode erwärmt Räume besonders schnell.
  • Infrarotheizung: Diese Geräte haben meist eine Reichweite von drei bis vier Metern und verbreiten die Wärme halbkreisförmig. Auch bei dieser Heizungsart bedarfs es einer ausreichenden Belüftung. Diverse Modelle verfügen über eine sogenannte thermische Sicherung, was bedeutet, dass die Gaszufuhr gestoppt wird, sobald die Zündflamme erlischt. Besonders bei Gasheizungen wichtig: Einige Geräte können erkennen, wenn sich im Zelt zu wenig Sauerstoff befindet und schalten sich dann selbst ab. Auch Gasheizungen können über eine Umstoßsicherung verfügen.
  • Mobile Gasheizung mit Thermostat: Die Wärme entsteht über eine Brennerleiste (Blue Flame). Hier wird Gas entzündet und eine offene, sichtbare Flamme verbrennt das Gas. Durch einen Reflektor wird die Wärme in den Raum abgegeben. Diese Heizungen produzieren nicht kontinuierlich Wärme, sondern schalten sich dann ein, wenn eine sinkende Temperatur registriert wird.

Das Zelt mit Petroleumofen heizen

Petroleum Glühstrumpf

Eine weitere Option das Zelt im Winter schön warm zu bekommen, ist ein sogenannter Glühstrumpf. Hierbei wird mit Petroleum geheizt. Der große Vorteil für Camper ist, dass hier kein zusätzlicher Strom benötigt wird. Die Heizung ist mobil und heizt effektiv das Zeltinnere. Das einzige Manko: der typische Petroleumgeruch bleibt Campenden hier nicht erspart, außer man greift zu geruchsneutralem Petroleum.

Laserofen mit Petroleum

Ebenfalls mit Petroleum geheizt wird bei sogenannten Laseröfen. Diese Geräte laufen mit Strom und lassen sich auf ein Grad genau einstellen und heizen Zelte und Innenräume so effektiv auf. Die Wärme wird dank integriertem Ventilator gleichmäßig im Raum verteilt.

Zeltheizung mit Öl

Möchte man ein sehr großes Zelt beheizen, muss man auch bei dieser Heizungsart eventuell auf mehrere Heizkörper setzen. Für kleinere Zelte taugt eine tragbare Zeltheizung mit Öl jedoch. Hierbei handelt es sich um eine schnelle und effiziente Methode, um ein Zelt so richtig warm zu bekommen. Doch wird einmal der Strom abgeschaltet und die Heizung hört auf neue Wärme zu produzieren, verabschiedet sich auch diesem Fall das angenehm wohlige Gefühl aus dem Zelt.

Ist eine Zeltheizung sicher?

Beachtet man einige rudimentäre Sicherheitsvorkehrungen, geht beim Camping mit Zeltheizung nichts schief.

  • Heizung nicht mit der Rückseite an die Zeltwand stellen.
  • Einen Meter vor der Zeltheizung keine Gegenstände oder Hindernisse platzieren.
  • Das Zelt regelmäßig lüften.
  • Kinder und Haustiere von Heizkörpern fernhalten.

Wichtig ist es, dass die gekaufte Heizung auch für den Gebrauch im Inneren von Zelten zugelassen ist. Ist dies nicht der Fall, sollte man das Gerät auf keinen Fall im Zelt verwenden. Zudem gilt es darauf zu achten, dass das gewählte Modell keine schädlichen Gase, wie Kohlenmonoxid produziert. Auf dem Markt gibt es einige Geräte, die erhöhte Kohlenmonoxidwerte in der Luft erkennen können und sich daraufhin selbst abschalten.

Fazit: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, das Zelt oder den Wohnwagen im Winter zu beheizen. Idealerweise lassen sich Interessierte von einem fachkundigen Berater in einem Fachgeschäft für ihren individuellen Bedarf beraten. Für die Verwendung strombetriebener Heizkörper muss eine entsprechende Stromquelle auf dem Campingplatz verfügbar sein. Für Gasheizungen müssen passende Kartuschen gekauft und gegebenenfalls auf Vorrat vorhanden sein. Dies gilt auch für Petroleum und den Verbrauch von entsprechenden Öfen. Die jeweiligen Herstellerangaben der Geräte geben Hinweise auf den durchschnittlichen Verbrauch und den benötigten Vorrat.