Wintervogel-Zählung Dem Rotkehlchen geht es gut

Bei der Stunde der Wintervögel wurden insgesamt weniger Tiere in den Gärten gezählt. Doch es gibt Lichtblicke.
Stuttgart - Nein, scheu ist das kleine Rotkehlchen keineswegs. Im Gegenteil: Keinen Meter entfernt pickt es eifrig nach Fressbarem, das der große Mensch gerade bei seinen Gartenarbeiten offenbar freigelegt hat. Und schaut den Zweibeiner dabei immer wieder an.
Auch wenn solche Begegnungen nicht gerade alltäglich sind, so kann man gerade im Winter die Vögel besonders gut beobachten. Vor allem, wenn man eine Futterstation aufgebaut hat und wegen der Corona-Lockdown-Maßnahmen auch noch mehr Zeit zu Hause verbringen muss. Dies ist auch der diesjährigen Aktion des Naturschutzbunds (Nabu) „Stunde der Wintervögel“ zugute gekommen, die vom 8. bis 10. Januar stattgefunden hat. Dabei haben so viele Naturbeobachter mitgemacht wie noch nie zuvor. Bis Freitag sind Meldungen aus rund 142 500 Gärten eingegangen, in denen 204 000 Vogelfreunde knapp fünf Millionen Vögel gezählt haben. In Baden-Württemberg haben damit zehn Prozent mehr Menschen bei der Aktion mitgemacht als 2019 – ebenfalls ein Rekord. An diesem Zwischenergebnis kann sich noch etwas ändern, weil die Meldefrist erst am 18. Januar abläuft und die genaue Auswertung bis Ende Januar dauert.
Haussperling wieder auf Platz eins
Platz eins steht allerdings schon eindeutig fest: Den hält unangefochten der Spatz mit bisher mehr als 978 000 Individuen. Allerdings ist er lange nicht so gleich verteilt wie die Kohlmeise, die zahlenmäßig mit 570 000 Vögeln abgeschlagen auf dem zweiten Platz landete. Dafür wurde die Kohlmeise in 88 Prozent der Gärten beobachtet, während der Haussperling nur in knapp 60 Prozent der Beobachtungsreviere herumflog. Auf den nächsten Plätzen folgen Feldsperling, Amsel und Blaumeise.
Auffallend ist allerdings, dass sich insbesondere die Meisenarten insgesamt deutlich rarer gemacht haben als im Vorjahr. Ähnliches trifft auch auf Kleiber, Dompfaff und Kernbeißer zu – Vogelarten, die sich gerne an Futterstationen im Garten aufhalten. Dies könnte vor allem mit dem bis Anfang Januar recht milden Winterwetter zusammenhängen: Dann bleiben viele Vögel weiter im Norden, weil sie dort noch genug Nahrung finden.
Kranke Blaumeisen
Insbesondere bei der Blaumeise könnte aber auch eine Krankheit im Frühjahr 2020 die Bestände dezimiert haben, die sogenannte Suttonella-Erkrankung. Doch hier muss noch genauer analysiert werden, ob tatsächlich in denjenigen Regionen, die von der Krankheit besonders betroffen waren, auch die Rückgänge entsprechend groß waren. Weiter bergab ging es wieder mit dem Feldsperling. Und auch die sinkenden Bestände des Grünfinks bereiten den Vogelfreunden Sorge.
Die Ringeltaube dagegen etabliert sich immer fester in den Gärten. Und auch dem Rotkehlchen geht es richtig gut. Hier wirkte sich wohl besonders günstig aus, dass viele Rotkehlchen in den vergleichsweise warmen Wintern der letzten Jahre überlebt haben, meinen die Vogelkundler.
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