Deutschland fördert nur etwa 2 % seines Rohöls selbst, der Rest wird aus dem Ausland importiert. Wer die größten Lieferanten sind, sehen Sie in dieser Infografik.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) gibt an, dass Deutschland 98 % des hierzulande verbrauchten Rohöls aus dem Ausland bezieht. Im Jahr 2021 waren das gemäß den Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz insgesamt 81.403 Millionen Tonnen. Die fünf größten Lieferanten waren Russland, die USA, Kasachstan, Norwegen und Großbritannien. Wie die folgende Grafik zeigt, war Russland mit 34 % der Importe der größte Rohöllieferant.

 

Hat Deutschland auch eigene Erdölvorkommen?

Tatsächlich fördert Deutschland auch selbst Erdöl. Die größten Vorkommen befinden sich in Norddeutschland. In Schleswig-Holstein wurden im Jahr 2020 laut den Zahlen des BVEG 1 Millionen Tonnen Erdöl gefördert. In Niedersachen waren es 580.000 Tonnen. Verglichen mit den Importen aus dem Ausland fallen diese Zahlen aber kaum ins Gewicht. Im letzten Jahr hat Deutschland allein aus Russland mehr als 27 Millionen Tonnen Erdöl importiert. Das sind knapp 17 Millionen Tonnen mehr als von den USA geliefert wurden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Ukraine-Krieg für eine enorme Verunsicherung am Ölmarkt sorgt und die Preise für Benzin und Diesel in die Höhe schnellen lässt. Welche Faktoren sich noch auf die steigenden Spritpreise auswirken, lesen Sie in unserem Artikel: Warum sind Benzin und Diesel so teuer?