Der Immobilienunternehmer Jürgen Pflugfelder befürchtet, dass die Stadt Ludwigsburg mit ihrer Wohnbauoffensive private Bauträger ausbooten will. In erster Linie wehrt er sich gegen die scheinbare Bevorzugung der städtischen Baugesellschaft.

Ludwigsburg - Ludwigsburg ist als Wohnort beliebt. Immer mehr Menschen suchen nach Wohnungen oder Häusern. Mit der Folge, dass die Mieten und Immobilienpreise ständig steigen. Die Stadt antwortet auf dieses Problem mit einer neuen Bauoffensive. Viele bisher ungenutzte Grundstücke im Stadtgebiet sollen in Baugebiete umgewandelt werden. Aber erst, wenn die Stadt im Besitz aller Grundstücke ist. Das stößt auf den Widerstand von acht privaten Bauträgern. Allen voran Jürgen Pflugfelder, der sich im Interview mit der Stuttgarter Zeitung kritisch zu den Plänen äußerte.

 

Umzulässige Eingriffe ins Bauträgergeschäft

„Neue Baugebiete erst dann zu entwickeln, wenn der Stadt alle Grundstücke gehören, ist kontraproduktiv“, sagt Pflugfelder. Für die grundsätzlichen Ziele der Stadt, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, habe er vollstes Verständnis. Er befürchte aber, dass die Entwicklung neuer Baugebiete länger dauern könne, wenn die Stadt mit den Grundstückseignern über den Kauf der Flächen verhandle.

Pflugfelders wichtigster Kritikpunkt dreht sich um die Rolle der städtischen Wohnbaugesellschaft WBL. Sie soll künftig einen erheblichen Teil des neuen Baulandes von der Stadt erhalten. Ludwigsburgs Oberbürgermeister Werner Spec habe davon gesprochen, dass die WBL bis zu 30 Prozent der Flächen zugewiesen bekomme, sagt Pflugfelder im Interview. Damit bekäme sie im Bauträgergeschäft eine marktbeherrschende Stellung und würde andere Baufirmen verdrängen. „Zur Aufgabe einer Kommune gehört es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Nicht zu den Aufgaben gehört es, privaten Unternehmen Konkurrenz zu machen – das ist wettbewerbsverzerrend“, sagt Pflugfelder.

Das gesamte Interview erscheint morgen in der Stuttgarter Zeitung und auf www.stuttgarter-zeitung.de.