Die Prognos-Studie geht von einem geringeren Bedarf an neuem Wohnraum in Göppingen aus als bisher angenommen. Unser Redakteur Andreas Pflüger bezweifelt, dass die Debatten um ein Baugebiet bei Faurndau noch geführt werden müssen.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Die Zahlen zum Wohnraumbedarf in Göppingen sind neu. Die Diskussionen, das hat sich gezeigt, nachdem die Prognos-Studie – in einem wahren Schweinsgalopp – im Gemeinderat vorgestellt worden ist, werden aber wohl genau dort weitergehen, wo sie im vergangenen Herbst aufgehört haben. Obwohl in der Sitzung nicht ein einziges Mal das Wort Dittlau gefallen ist, war allen Anwesenden klar, dass das mit 800 Einheiten geplante Wohnbaugebiet oberhalb von Faurndau die Gemüter bald wieder erhitzen wird.

 

Legt man die Kalkulation zugrunde, die der Oberbürgermeister Guido Till vor einem halben Jahr vorgestellt hat, müsste es gar keine Wallung mehr geben. Inklusive Dittlau, so erklärte der Rathauschef seinerzeit, könnten bis 2036 insgesamt 3020 neue Wohneinheiten in Göppingen entstehen. Diese Zahl hat fast genau zur bis dahin wie eine Monstranz hochgehaltenen Empirica-Erhebung gepasst, die von 2910 nötigen Wohneinheiten ausgegangen war. Prognos spricht nun, als wahrscheinlichste Variante, von 1550 Einheiten bis 2035 plus 400 weiteren, die zurzeit fehlen: summa summarum also 1000 weniger als bisher.

Zugegeben, die Rechnung ist vielleicht zu einfach. Man hätte mehr Zeit gebraucht, um die Zahlen in einen Zusammenhang zu bringen. Diese war nicht da, was nicht verwundert, wenn eine Sitzung mit 80 Minuten Verspätung beginnt. So lange mussten übrigens rund zwei Dutzend Besucher wegen der nichtöffentlichen Beratung vor den Türen ausharren. Ein höflicher Umgang mit den Bürgern ist das nicht. Die meisten anderen Gemeinderäte tagen deshalb zuerst öffentlich und damit für Gäste planbar.