Bezahlbare Wohnungen sind in Stuttgart rar. Kommunalpolitiker der CDU machen nun Druck, dass im Dachswald endlich Häuser gebaut werden. Der ganze Prozess verlaufe zu schleppend.
Vaihingen - Im Februar 2016 wurde im Umwelt- und Technikausschuss der Aufstellungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan Vorderer Haarwald/Robert-Leicht-Straße im Vaihinger Stadtteil Dachswald gefasst. Mit ihm können dort nicht nur bis zu 25 neue Wohneinheiten entlang des Dachswaldweges geschaffen, es können auch im Bereich der bisher bestehenden Wohnbebauung entlang der Robert-Leicht-Straße zusätzliche Wohnungen auf einem Gebiet innerhalb der Stadt ermöglicht werden.
Seit Februar hat sich im Stillen einiges getan. Die drei privaten Eigentümer haben im Sommer mit der Verwaltung vereinbart, ihre Grundstücke an die Stadt zu verkaufen, wenn der Auslegungsbeschluss vorliegt. Dieser, so wurde den Eigentümern zugesichert, solle bis Ende des Jahres in den Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik eingebracht werden. „Was man versprochen hat, das muss man auch halten“, sagt der Vaihinger Betreuungsstadtrat Jürgen Sauer (CDU). Er hat deshalb seine Fraktion dazu inspiriert, einen Antrag an die Verwaltung zu stellen.
Die Forderung: Endlich Baurecht schaffen
In dem vom Fraktionsvorsitzenden Alexander Kotz, Jürgen Sauer und Carl-Christian Vetter am 27. November unterzeichneten Papier heißt es: „Wir können nach wie vor nicht verstehen, wie angesichts des bestehenden Wohnraummangels in unserer Stadt mittlerweile vier (!) Jahre vergehen konnten, ohne dass die Stadtverwaltung die nächsten Schritten unternommen hat, um dort Baurecht zu schaffen.“ Deshalb beantragt die CDU-Fraktion: „Die Stadtverwaltung legt noch in diesem Jahr den zuständigen Gremien den Auslegungsbeschluss vor, um schnellstmöglich einen Bebauungsplan aufzustellen und Baurecht für dieses neue Wohngebiet zu schaffen.“
Das Gelände, auf dem aktuell Obstbäume und Geräteschuppen stehen, fällt zum Dachswaldweg hin ab. Der Höhenunterschied beträgt rund 20 Meter. Erst das neue Planrecht schafft die Voraussetzung, dass dort 20 bis 25 neue Wohnungen entstehen können. Außerdem soll dieses Planrecht die sogenannte Nachverdichtung, also das Bauen neuer Wohnungen im Bestand entlang der Robert-Leicht-Straße, ermöglichen. Zudem ist vorgesehen, dass der bisherige Fußweg vom Dachswaldtunnel zur Robert-Leicht-Straße und die angrenzenden städtischen Grundstücke zur öffentlichen Grünanlage ausgebaut werden. Die entsprechende Vorlage des Referats Städtebau und Umwelt ist laut Sitzungsprotokoll am 23. Februar 2016 vom Umwelt- und Technikausschuss einstimmig begrüßt worden. Dabei wurde die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, ob man statt maximal zwei Vollgeschossen wie von den Planern vorgesehen, zwei- bis dreigeschossig bauen könne. Dies sei vor allem entlang der Robert-Leicht-Straße gut möglich.